Bundesliga

Dominik Kohr tritt in die Fußstapfen von Vater Harald

Augsburg: Mittelfeldspieler zählt zu den großen Talenten

Dominik Kohr tritt in die Fußstapfen von Vater Harald

Großes Talent: Augsburgs Dominik Kohr, hier links gegen Schalkes Aogo.

Großes Talent: Augsburgs Dominik Kohr, hier links gegen Schalkes Aogo. picture alliance

Väter erzählen ihren Kindern ja gerne mal Geschichten von einst, wie das alles mal war, früher undsoweiter. Im Hause Kohr wird das nicht anders gewesen sein, wenn Papa Harald Filius Dominik zur Seite nahm und sich an die alten Souvenirs erinnerte.

Große Ohren wird der aktuelle Augsburg-Profi dabei bekommen haben. Schließlich hat Kohr Senior eine Menge erlebt. Er könnte zum Beispiel erzählen, wie er in seinen ersten beiden Spielzeiten für den 1. FC Kaiserslautern 32 Tore erzielte und Bayerns Manager Uli Hoeneß 1988 auf der Matte stand und den Mittelstürmer unbedingt an die Isar holen wollte. Doch selbst drei Millionen DM Ablöse konnte die Pfälzer damals nicht erweichen. Oder von seinem Wechsel 1989 zum VfB Stuttgart, das ihm nach wenigen Tagen im Juli kündigte, da aufgrund einer in der Vorsaison erlittenen Knieverletzung die Sportinvalidität drohte.

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Nun steht Sohn Dominik am Beginn einer Karriere

Kohr wechselte in der Saison später zu Grasshoppers Zürich und wurde Pokalsieger und Meister, der Trainer hieß Ottmar Hitzfeld. Aber auch davon könnte er seinem Sohn erzählen: Dass 1991 Schluss war mit der Karriere, da sein Knie nicht mehr konnte und wollte. Damals war Dominik noch gar nicht geboren. Heute ist er 20 Jahre alt und drauf und dran, selbst eine Bundesligakarriere hinzulegen, die erzählenswert ist.

Seit dem Januar ist der junge Mann aus Rheinland-Pfalz (Geburtsort Trier) Spieler des FC Augsburg. In der Rückrunde 2013/14 bereits mit fünf Startelfeinsätzen bedacht, hat sich der Mittelfeldspieler in dieser Saison einen Stammplatz im Mittelfeld erarbeitet. Er gehört zu den großen Talenten der Liga. Seit dem 3. Spieltag machte er jedes Spiel von Beginn an, gegen Paderborn fehlte er nur aufgrund einer Gelbsperre.

Kohr: "Herr Reuter hat so interessiert gewirkt"

"Dominik nimmt eine gute Entwicklung. Ich bin sehr zufrieden", freut sich Trainer Markus Weinzierl über die Entwicklung des 20-Jährigen, dessen Vater nach wie vor eine wichtige Bezugsperson und Ratgeber für ihn ist. Er riet ihm auch, Anfang 2014 den Verein zu wechseln. Der 1. FC Kaiserslautern hätte gern den Sohn des einstigen Goalgetters verpflichtet, doch Kohr Junior wollte in die Bundesliga und war von dem Werben der Augsburger Verantwortlichen gleich überzeugt. "Der Trainer und Herr Reuter haben so interessiert gewirkt. Da wusste ich direkt, das ist es und das werde ich machen", sagte er nach seiner Verpflichtung.

Bis 2015 ist Kohr, der bei der U-20-Nationalmannschaft in diesen Tagen auf Abruf ist, beim FC Augsburg gebunden. Der Verein möchte den 20-Jährigen gerne weiter binden. Ob es so kommen wird, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Bayer beobachtet den Werdegang des Spielers intensiv.

Der will sich nach der Pause gegen Paderborn nun wieder für einen Platz in der Startelf empfehlen. Die Konkurrenz schläft nicht. Mit Markus Feulner hat er einen erfahrenen Konkurrenten. Eine Schwächephase kann sich Kohr nicht erlauben. Aber das wird ihm auch sein Vater erzählt haben - natürlich.

Mounir Zitouni