Wenn Stefaniak auf die letzten Tage zurückblickt, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Begonnen hatte seine erlebnisreiche Reise mit einer E-Mail. Auf elektronischem Wege flatterte eine Einladung zum Vier-Nationen-Turnier der U 20 in den Niederlanden beim Nachwuchstalent ein. Bereits in der U 17 durfte der Sachse unter dem heutigen Dynamo-Coach Stefan Böger zweimal sein Können unter Beweis stellen. Seit 2011 vergingen jedoch einige Partien ohne Nominierungen. Nicht nur deswegen spricht die aktuelle Einladung für die Entwicklung Stefaniaks, aber auch für die engagierte Arbeit am Standort Dresden.
Die Herausforderung beim DFB meisterte Stefaniak clever. Saß er beim ersten Test gegen England noch auf der Bank, durfte der Sachse beim 1:1 gegen die Niederlande und beim 1:0-Erfolg gegen die Türkei von Beginn an ran und brachte es auf jeweils 82 Minuten Einsatzzeit. "Es ist ein tolles Gefühl und eine große Ehre, mit der Nachwuchsnationalelf aufzulaufen und die Hymne singen zu dürfen", so Stefaniak, der im Dynamo-Trikot mit temporeichen Dribblings und einem gefährlichen Torschuss gefällt, dem allerdings noch die Konstanz fehlt.
Spielersteckbrief Stefaniak
3. Liga - 15. Spieltag
3. Liga - Tabelle
Es ist ein tolles Gefühl, mit der Nachwuchsnationalelf aufzulaufen.
Dynamo Dresdens Marvin Stefaniak über seinen Einsatz in der U 20.
Die guten Ansätze und das positive Feedback gilt es nun im Drittligaalltag auszubauen. "Marvin hat einen Schritt nach vorn getan, muss aber den Maßstab, den er sich selbst gesetzt hat, nach und nach unterstreichen. Man darf aber keine Wunderdinge von ihm erwarten", sagt Böger, der Stefaniak nach dessen Länderspielreise auch gegen Köln in der Startelf aufbot. "Ich wusste, was mich erwartet. Ich hatte eine englische Woche, konnte aber auch viele Erfahrungen und Selbstvertrauen sammeln", sagt der Offensivakteur, der seine größte Schwäche in der Defensivarbeit sieht. Im November findet der nächste U-20-Lehrgang statt. Stefaniak wäre gern dabei - auch, wenn die Erwartungshaltung durch seine jüngsten Auftritte nicht geringer wird.
Will am Samstag gegen den MSV Duisburg wieder spielen: Dynamo-Spieler Sinan Tekerci. imago
Tekerci wieder im Training
"Im ersten Moment hat es sich nicht gut angefühlt. Ich hatte Bedenken, dass es schlimmer ist", beschreibte Tekerci die Verletzung, die er sich beim torlosen Remis gegen Fortuna Köln zugezogen hatte. Es wurde aber "nur" eine Bänderdehnung diagnostiziert. Am Mittwoch nahm der Linksfuß wieder am Mannschaftstraining teil. "Der Knöchel sieht gut aus. Ich fühle mich sicher und möchte am Wochenende spielen", zeigte sich Tekerci zielstrebig.
Auch Trainer Böger ist zuversichtlich, was einen Einsatz in Duisburg angeht: "Wenn er gesund ist, wird er im Kader stehen. Das hat er sich durch gute Leistungen im Training und im Spiel verdient." Tekerci hatte in der Offensive zuletzt den Konkurrenzkampf angeheizt, sich mit konstant guten Leistungen in den Fokus gespielt und den Status einer Alternative auf der linken Seite in einen Stammplatz umgewandelt. Ein starkes Zweikampfverhalten und hoher kämpferischer Einsatz sprechen für ihn. Allerdings – so Böger – müsse der 21-Jährige an der Konstanz über 90 Minuten arbeiten. "Das ist nicht problematisch, gehört ganz einfach zum Entwicklungsprozess der jungen Spieler." Er weiß, dass er gerade im Abschluss noch Luft nach oben hat.
Eva Wagner
