Bundesliga

Für Dutt wird die Luft dünner

Bremen: Dem Trainer gehen die Argumente allmählich aus

Für Dutt wird die Luft dünner

Endet seine Zeit bei Werder? Trainer Robin Dutt.

Endet seine Zeit bei Werder? Trainer Robin Dutt. imago

Keinen einzigen Sieg feierten die Bremer in den ersten sechs Partien der Saison - das hatte es für die Norddeutschen 38 Jahre lang nicht gegeben. Lieblingsgegner Freiburg kam daher gerade recht, um die Wende einzuleiten: Gegen keinen anderen Bundesligisten lagen sowohl Punkte- (2,03) als auch Toreschnitt (2,47) vor der Partie besser.

Doch auch gegen die Breisgauer reichte es nicht zu einem Dreier. Früh schockte Darida den SVW per Elfmeter, nachdem sich Prödl zuvor im Zweikampf mit Philipp ungeschickt angestellt hatte (8.). Den Gegentreffer verdaute Werder erstaunlich gut, drängte auf den Ausgleich, der di Santo (32.) noch im ersten Durchgang gelang. Die Mühe war den Norddeutschen auch nach der Pause nicht abzusprechen, leidenschaftlich kämpfte der Gastgeber um jeden Zentimeter. Letztlich lag es am fehlenden spielerischen Element und der nötigen Konsequenz, was Werder um den Lohn brachte.

"Soll ich jetzt sagen, dass alles nicht funktioniert hat und jetzt stürzen wir uns alle in die Weser?"

Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin über die Situation

"Ich bin natürlich nicht zufrieden mit dem Unentschieden. Wir hatten viele Torchancen, haben sie aber nicht genutzt. Das ist sehr, sehr ärgerlich. Meine Jungs wollten das Spiel dann unbedingt noch gewinnen und haben alles gegeben", konstatierte Trainer Dutt nach der Partie, "ein Punkt reicht nicht." Allzu viele Argumente hat der Coach nach dem siebten sieglosen Spiel nicht mehr. 43 Zähler fuhr der SVW unter seiner Regie in nun 41 Spielen ein - kein Bremer Coach hat nach seinem Start eine so schlechte Punkteausbeute vorzuweisen.

Die Probleme liegen auf der Hand

Auch schaffte es Dutt in dieser Zeit nicht, die löchrige Abwehr zu stabilisieren. 16 Gegentore kassierte Bremen in den ersten sieben Spielen - so viele wie kein anderer Bundesligist. Dazu brachte die Systemumstellung von Raute auf eine flache Vier bisher keinen Erfolg, eine klare Spielidee lässt sich nach wie vor nicht erkennen. Fakten, die nicht unbedingt für den Coach sprechen.

Vor der Partie hatte Eichin im kicker-Interview noch klargestellt: "Ich habe erklärt, dass es keine Trainerdiskussion gibt. Ansonsten beantworte ich keine Fragen zu dieser Thematik." Ob diese Aussage nach dem nächsten Rückschlag noch Bestand hat? Die Verantwortlichen haben durch die Länderspielpause nun zwei Wochen Zeit, alles zu überdenken und jeden Stein umzudrehen - eine klare Aussage diesbezüglich traf Eichin nach dem 1:1 nicht.

Die Aussicht nach Punkten steht für Dutt im Übrigen auch dann nicht besser: Denn in zwei Wochen gastieren die Hanseaten beim derzeit fast übermächtigen FC Bayern.