Bundesliga

Kramer: "Es war nie mein Ziel, Weltmeister zu werden"

Gladbach hat seinen Weltmeister wieder

Kramer: "Es war nie mein Ziel, Weltmeister zu werden"

Sein Leben hat sich "enorm" verändert, er selbst angeblich nicht: Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer.

Sein Leben hat sich "enorm" verändert, er selbst angeblich nicht: Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer. imago

Das mit den Erinnerungen ist bei Christoph Kramer (23) so eine Sache. Klar denkt er noch gerne an die WM zurück, allein, alles weiß er nicht mehr so genau. "Die Minuten nach dem Zusammenprall im Endspiel bis zu dem Moment, in dem ich in der Kabine wieder zu mir gekommen bin, fehlen mir", sagte der Mittelfeldspieler am Dienstag, seinem ersten Arbeitstag nach dem WM-Urlaub. Sein Dialog mit Schiedsrichter Nicola Rizzoli während des WM-Finals ging um die Welt.

Ihn selbst habe das Turnier in Brasilien nicht nachhaltig verändert ("Ich bin immer noch derselbe Mensch und Fußballer wie vorher"), sein Leben jedoch "enorm". Erstes Indiz: "Zuerst einmal stehen jetzt gefühlt 30 Journalisten vor mir anstatt nur zwei." Außerdem durfte er sich nach Berlin und seinem Geburtsort Solingen jetzt auch in Mönchengladbach ins Goldene Buch der Stadt eintragen, "eine Riesenehre" für Kramer. Als erstes hatte sich dort 1953 Konrad Adenauer verewigt.

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"Bei mir macht Manndeckung keinen Sinn"

Was sich für ihn sonst in der neuen Saison ändern wird, die er "definitiv" bei der Borussia verbringen wird? "Ich rechne nicht damit, jetzt auf dem Spielfeld besonders im Fokus zu stehen", sagt die Leverkusen-Leihgabe. "Ich bin ja kein Neymar oder Ribery, die ständig ins Dribbling gehen, sondern ein solider Sechser, bei dem es keinen Sinn machen würde, ihn in Manndeckung zu nehmen."

In den nächsten Tagen und Wochen geht es für Kramer nun darum, wettkampfbereit zu werden, er legte am Dienstag gleich mit einem Laktattest los. Und es wird darum gehen, das, was in Brasilien passiert ist und nicht aus dem Gedächtnis gelöscht wurde, zu realisieren. "Es war sicherlich nie mein Ziel, einmal Weltmeister zu werden", sagt Kramer, "und jetzt bin ich es doch geworden."