WM

Neuer: "Durch nichts aus der Ruhe bringen lassen"

Torwart gibt sich gewohnt locker vor dem Halbfinale

Neuer: "Durch nichts aus der Ruhe bringen lassen"

Geht entspannt in das Halbfinale: Manuel Neuer.

Geht entspannt in das Halbfinale: Manuel Neuer. Getty Images

Der Aufschrei in Deutschland war groß, als sich der Bayern-Keeper im DFB-Pokalfinale gegen Dortmund (2:0 n.V.) an der Schulter verletzte und der WM-Einsatz fraglich war. Neuer wurde aber rechtzeitig fit und hat bislang alle fünf Spiele über die volle Distanz bestritten: 480 Minuten, 226 Ballkontakte, nur drei Gegentore, drei Zu-null-Spiele, 16 gehaltene Bälle, fünf Paraden, kicker-Durchschnittsnote 2,0 - eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Und die gegen Brasilien nun ausgebaut werden soll.

Mit einer stoischen Ruhe geht der deutsche Schlussmann die Partie gegen den Rekordweltmeister an. "Ich muss nicht groß in mich gehen, alles läuft ganz normal", will er sich wie immer auf das Spiel vorbereiten, das für ihn dann doch "etwas ganz Besonderes" ist. Schließlich geht es "gegen den Gastgeber in einem Halbfinale. Es wird eine grandiose Stimmung herrschen".

Alle vier Halbfinalisten sind stark. In einem Halbfinale kommt es auf die Tagesform an.

Manuel Neuer

66.805 Zuschauer passen in das Estadio Mineirao im Stadtteil Pampulha von Belo Horizonte, die Arena wird wohl bis auf den letzten Platz ausverkauft sein. Der Großteil der Fans wird die Selecao unterstützen und ein gelbes Trikot tragen, Neuer tangiert dies wenig. "Vielleicht sollten wir auch mal daran denken, dass die gelben Trikots weiß sind", empfiehlt er seinen Teamkollegen. Wichtig ist für den Torwart, dass "wir uns in diesem Spiel durch nichts aus der Ruhe bringen lassen". Neuer, soviel ist sicher, wird da mit gutem Beispiel vorangehen.

Auch in einem möglichen Elfmeterschießen. "Ich befasse mich vor jedem K.-o.-Spiel damit. Die Entscheidung kommt immer von innen. Auch wenn Andy Köpke sagt, der hat siebenmal nach links geschossen, springe ich nach rechts, wenn das mein Gefühl ist", so Neuer.

De Boer lobt Müller

Neuer ist im Tor gefordert, Thomas Müller als Torschütze. Kann der Münchner seine WM-Bilanz 2014 von bislang vier Treffern hochschrauben? Für Frank de Boer, Trainer des niederländischen Meisters Ajax Amsterdam, ist der Offensivmann die halbe Miete für die DFB-Auswahl. "Thomas Müller glänzt in dieser Mannschaft. Es sieht nicht immer schön aus, was er macht. Aber er macht fast alles richtig", meint der 44-Jährige, der als Assitent des damaligen Bondscoaches Bert van Marwijk die Niederlande 2010 ins Finale gegen Spanien (0:1 n.V.) geführt hatte. Für de Boer ist "Deutschland bei dieser WM in Brasilien eines der besten Teams." Am Ende vielleicht sogar das beste Team.