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Wer stoppt "CR7"? Jones baut auf Johnson

USA: Zwei Kandidaten für Altidore-Position

Wer stoppt "CR7"? Jones baut auf Johnson

Cristiano Ronaldo vor der Brust: Auf Fabian Johnson wartet die größte Herausforderung seiner Karriere.

Cristiano Ronaldo vor der Brust: Auf Fabian Johnson wartet die größte Herausforderung seiner Karriere. getty images

Aus Brasilien berichtet Hans-Günter Klemm

Es geht gegen Portugal, doch eigentlich geht es nur um einen: Um Cristiano Ronaldo, Weltfußballer und Gewinner der Champions League, Superstar von Real Madrid. Die Soccer-Reporter, in großer Zahl aus den Staaten angereist, konzentrieren sich am Donnerstag auf diese Story bei der letzten Pressekonferenz in Sao Paulo vor der Abreise nach Manaus, wo am Samstag das zweite WM-Match ausgetragen wird. USA gegen den Ronaldo der Neuzeit samt ein bisschen Portugal.

Spielersteckbrief Johnson
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Spielt er überhaupt? Die an einer Hand abzuzählenden Journalisten aus Portugal nicken. Fabian Johnson, der es hauptsächlich mit dem leicht angeschlagenen Könner, dessen Knie schmerzt, zu tun haben dürfte, hat sich ohnehin darauf eingestellt: "Wir müssen auf ihn vorbereitet sein." Der künftige Gladbacher ist es gedanklich. Überall auf dem Platz könne er auftauchen, so vermutet Johnson, nicht nur auf dem linken Flügel, auch in der Mitte oder im Mittelfeld, wenn er sich zurückfallen lasse. Der Auftrag für sich und für die anderen ergibt sich von selbst: "Wir werden ihn stoppen müssen, um eine Chance zu haben." Und er erwähnt das Beispiel aus dem Spiel der "echten" Deutschen. Jerome Boateng habe es vorgemacht: "Es ist positiv zu sehen, dass man Cristiano Ronaldo stoppen kann."

So mutig will auch er diese Aufgabe angehen. Schlaflose Nächte bereite ihm dieser außergewöhnliche Spieler nicht, verrät Johnson, Mitglied der siegreichen Junioren-Elf Deutschlands, die 2009 in Schweden die Euro gewann. "Ich freue mich einfach auf das Spiel, egal ob es gegen Ronaldo oder jemand anderen geht." Dass der Extraklasse-Spieler natürlich eine Partie im Alleingang entscheiden kann, ist dem 26-Jährigen schon bewusst. Jederzeit könne er einen "fantastischen Tag" erwischen, wie in den Play Offs: "Da kann er auf einmal viele Tore machen, so hat er Schweden allein bezwungen."

So soll der Ausflug an den Amazonas nicht enden für die selbstbewussten US-Boys. Auf Manaus, vielleicht der extremste Standort bei diesem World Cup, bereiten sich die Klinsmann-Jünger seit Wochen intensiv vor. Es wird dennoch ein Abenteuer, da ungewiss ist, welche Umstände dort warten. "Wir wissen nicht genau, wie es wird", erklärte Jones. Und er berichtete von den speziellen Maßnahmen, die im Vorfeld ergriffen worden sind: "Unsere Mannschaftsleitung bringt uns dazu, viel zu trinken. Wir haben in den Staaten schon einige Injektionen bekommen. Ich habe fünf genommen, ich fühle mich sicher und vorbereitet."

Wondolowski oder Johannson: Für wen entscheidet sich Klinsmann?

Die Portugiesen, unter Zugzwang stehend nach dem Auftakt-Debakel gegen Holland, sollen es zu spüren bekommen. Eine optimale Ausgangslage für USA, wie der nur für Besiktas Istanbul spielende Jones untermauert. "Der Druck liegt ganz allein auf Portugal, weil wir das erste Spiel gewonnen und sie ihres verloren haben."

Bei den Amerikanern ist bezüglich der Startelf nur eine Frage offen. Wer wird Jozy Altidore ersetzen? Es kommen zwei Spieler als Ersatz für den Mittelstürmer infrage, der sich den Oberschenkel gezerrt hat: Chris Wondolowski, eher der Typ Keilstürmer, oder der in Alkmaar aktive Aron Johannson, eher ein spielender Angreifer. Jürgen Klinsmann, der "Ober-Deutsche", muss es entscheiden.