Champions League

KSC als Warnung: BVB ermahnt sich selbst

Dortmund: Ähnliche Ausgangsposition reichte in der CL immer

KSC als Warnung: BVB ermahnt sich selbst

Volle Konzentration! Mats Hummels, Marcel Schmelzer und Nuri Sahin vor dem Spiel gegen Zenit.

Volle Konzentration! Mats Hummels, Marcel Schmelzer und Nuri Sahin vor dem Spiel gegen Zenit. imago

"Wenn diese Ausgangsposition nicht reicht, dann sind wir selber schuld", stellte Kehl trocken fest. Und traf damit durchaus ins Schwarze, denn ohne "Hilfestellung" des BVB wird der russische Meister aus St. Petersburg kaum mehr ernsthaft an einem Weiterkommen schnuppern können. Das sieht auch Zenit-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nicht anders: "Wir haben eine geringe Chance, wenn Dortmund es uns in den ersten sechs Minuten ähnlich leicht machen würde, wie wir es vor drei Wochen getan haben."

Das gilt es also zu vermeiden, wenn Dortmund nicht einen Schiffbruch von fußballhistorischem Ausmaß erleiden will. Noch nie verspielte nämlich eine Mannschaft in der Champions League (seit 1992) einen Zwei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel anschließend noch auf eigenem Platz. Im Vorgängerwettbewerb Europapokal der Landesmeister gelang dieses "Kunststück" nur Benfica Lissabon im Viertelfinale 1968/69, als Ajax Amsterdam (nach 1:3 und 3:1) in einem Entscheidungsspiel die Nase vorne hatte.

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Nur ein deutscher Klub kann überhaupt eine solche bittere Erfahrung auf internationalem Parkett vorweisen: der Karlsruher SC. Im UEFA-Cup-Achtelfinale der Saison 1996/97 hatten die Badener bei Bröndby mit 3:1 gewonnen, im Rückspiel wurden sie von den Dänen zu Hause noch mit 0:5 abgeschossen.

Vorschau

Auf der anderen Seite durften zwei deutsche Klubs in ähnlichen Fällen schon die Wende zum Positiven feiern. Ende November 1988 unterlag der FC Bayern im UEFA-Cup-Achtelfinale gegen Inter Mailand auf eigenem Platz mit 0:2, kam durch ein folgendes 3:1 in San Siro aber doch noch weiter. Fast zehn Jahre später drehte der VfB Stuttgart ein Heim-1:3 gegen Feyenoord Rotterdam noch durch ein 3:0 im Erstrunden-Rückspiel - der heutige VfB-Sportdirektor Fredi Bobic traf in beiden Spielen.

Doch selbst Spannung will der BVB am Mittwochabend erst gar nicht aufkommen lassen. "Wir sind noch nicht durch", ruft auch Torjäger Robert Lewandowski in Erinnerung und verweist auf die noch frischen Erfahrungen aus dem 1:2 gegen Mönchengladbach: "Und wenn wir so spielen wie gegen Gladbach, ist ohnehin noch nichts entschieden, wir müssen aufpassen." Damit es vor 65.829 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion kein böses Erwachen gibt und der 19. März 2014 demnächst in Fußball-Geschichtsbüchern besondere Berücksichtigung erfährt.