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Trotz Elfer-Seuche: Pechvogel Ramos lobt Referee Brych

Spanischer Kapitän leistet sich wiederholten Aussetzer

Trotz Elfer-Seuche: Pechvogel Ramos lobt Referee Brych

Die Protagonisten der 81. Minute: Sergio Ramos (Mitte), Daniele de Rossi (#16) und Referee Felix Brych.

Die Protagonisten der 81. Minute: Sergio Ramos (Mitte), Daniele de Rossi (#16) und Referee Felix Brych. picture alliance

Der spanische Auftritt in Italien konnte sich am Donnerstagabend wahrlich sehen lassen: Die Furia Roja dominierte ihren Gegner bis zur 55. Minute nach Belieben, vermochte es aber nicht, sich einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Dann schlug Sevillas Vitolo zu, weil Schlussmann Gianluigi Buffon schwer patzte. Der mittlerweile 38-Jährige eilte nach einem weiten Ball aus seinem Tor, verpasste die Kugel aber, sodass Vitolo vor dem leeren Gehäuse leichtes Spiel hatte - 1:0.

Anschließend aber wachten die Hausherren auf: Marco Parolo köpfte Zentimeter neben den Pfosten, Ciro Immobile verpasste nur knapp (57., 64.). In der 81. Minute war es dann passiert, Sergio Ramos ging zu unvorsichtig in den Zweikampf mit Angreifer Eder. Referee Brych zeigte nach Rücksprache mit seinen Assistenten auf Strafstoß - Daniele de Rossi vollstreckte zum 1:1-Endstand.

Spielersteckbrief Sergio Ramos
Sergio Ramos

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"Es ist hart, aber man kann ihn pfeifen"

Zum Elfmeter gestand Sergio Ramos in der Mixed Zone ein: "Es ist hart, aber man kann ihn pfeifen." Einen kleinen Seitenhieb gegen Brych, der schon Anfang April bei einem rein spanischen Duell in der Königsklasse im Mittelpunkt gestanden hatte , konnte sich der spanische Kapitän nicht verkneifen. "Das ist der typische Elfmeter, der in 40 Fällen einmal gepfiffen wird, aber vielleicht haben sie mich nach den letzten Aktionen mehr auf dem Radar", haderte Sergio Ramos.

Er und Elfmeter, das ist in der laufenden Spielzeit bereits ein Thema für sich. Beim 3:2 im europäischen Supercup gegen Sevilla begann es (Neu-Schalker Konoplyanka vollstreckte), beim 5:2 gegen Osasuna in der Liga rettete Keeper Kiko Casilla seinen Vordermann und parierte den fälligen Strafstoß. Nur eine Woche später hatte Sergio Ramos bei Espanyol (2:0) großes Glück, dass sein klares Handspiel übersehen wurde. Schlechter lief es sieben Tage darauf gegen Villarreal: Bruno Soriano nutzte den Aussetzer des Real-Kapitäns (wieder mit der Hand am Ball) eiskalt, zumindest den 1:1-Endstand konnte er sich dank seiner Kopfballstärke auf seine Fahne schreiben.

Man darf nicht den Schiedsrichter beschuldigen. Heute gab es viele sehr positive Entscheidungen, den Elfmeter mal ausgeschlossen.

Sergio Ramos über Dr. Felix Brych

Am Donnerstagabend also das nächste Kapitel, Sergio Ramos nahm Brych aber ausdrücklich in Schutz: "Man darf nicht den Schiedsrichter beschuldigen. Heute gab es viele sehr positive Entscheidungen, den Elfmeter mal ausgeschlossen." Dem gebürtigen Andalusier hätte es viel mehr gefallen, wenn es zuvor bereits 2:0 gestanden hätte: "Wir hätten den Sack zumachen können, aber so ist der Fußball, es passieren eben kleine Fehler."

Kritik am "großen Unterschied", Lob für Lopetegui

Zufrieden mit dem Trainer: Sergio Ramos (l.) ist von Julen Lopetegui angetan.

Zufrieden mit dem Trainer: Sergio Ramos (l.) ist von Julen Lopetegui angetan. picture alliance

Kleine Fehler mit großen Folgen, das zumindest würden seine Kritiker so ausdrücken. "Fehler können jedem passieren, selbst einem Buffon, der in ganz Italien ein Idol ist. Aber hier applaudieren sie ihm, in Spanien wird gepfiffen - das ist der große Unterschied", stellte Sergio Ramos klar: "Die, die jetzt wieder über mich schwätzen, sollen den Moment genießen, weil am Ende werden sie wieder über Jahre stumm sein müssen."

Nach der enttäuschenden Europameisterschaft in Frankreich (Aus im Achtelfinale gegen Italien) sieht Sergio Ramos die Furia Roja ohnehin auf dem richtigen Weg. "Wenn einer das Spiel gesehen hat, ist ein Punkt schon recht wenig. Wir stehen mittlerweile wieder für unsere Philosophie, unsere Spielidentität, immer Ballbesitz und -kontrolle zu haben", lobte der Innenverteidiger. Auch beim Namen Julen Lopetegui, seit geraumer Zeit neuer spanischer Nationaltrainer, geriet Sergio Ramos ins Schwärmen: "Wir arbeiten vor allem im taktischen Bereich mit einer sehr klaren Idee. Julen verrichtet gute Arbeit mit der Mannschaft, wir genießen es zu spielen." Wären da nicht diese Elfmeter.

msc