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Joshua Kimmich im Interview: "Toni Kroos kann mir gerne sagen, was ihm fehlt"

Nationalspieler spricht im kicker

Kimmich: "Toni kann mir gerne sagen, was ihm fehlt"

Wie geht's weiter? Joshua Kimmich hat einen Ansatz.

Wie geht's weiter? Joshua Kimmich hat einen Ansatz. imago

Mats Hummels sprach direkt nach Abpfiff von einem "Spiel, das wir meiner Meinung nach gewinnen müssen" . Das 0:3 in Amsterdam , das der Innenverteidiger meinte, war auch für Sechser Joshua Kimmich "zu hoch", also das Ergebnis. Trotzdem sagt er nach dem zweiten Nations-League-Auftritt im kicker-Interview (Montagsausgabe) deutlich: "Schönreden bringt jetzt nichts mehr."

Die mangelnde Chancenverwertung, die dem Weltmeister von 2014 mal wieder zum Verhängnis wurde, ist ebenso ein Problem wie die Anfälligkeit für gegnerische Konter. "Es ist auch nicht so, dass das jetzt irgendwie Zufall ist", stellt Kimmich klar. "Immer Pech ist kein Zufall." Die zwei entscheidenden Ballverluste des eingewechselten Julian Draxler vor dem 0:2 und 0:3 seien "Fehler, die so nicht passieren dürfen".

Spielersteckbrief Kimmich
Kimmich

Kimmich Joshua

Spielersteckbrief Hummels
Hummels

Hummels Mats

Spielersteckbrief Kroos
Kroos

Kroos Toni

Wie geht es also wieder aufwärts? "Jeder muss bei sich selbst anfangen", erklärt Kimmich. "Dann müssen wir es schaffen, als Team die Mentalität auf den Platz zu bringen."

Der Bayern-Profi war mit einer 96-prozentigen Passgenauigkeit noch so etwas wie ein Lichtblick im deutschen Spiel (kicker-Note 3,5), sein feiner Pass auf Joker Leroy Sané hätte eigentlich die Vorlage zum 1:1 sein müssen, doch der Premier-League-Legionär vergab freistehend. Trotzdem: Auf der Sechs wusste Kimmich bislang zu gefallen , zumal "ich die Rolle schon so lange kenne" und ihm die Umstellung vom Rechtsverteidiger daher nicht schwergefallen sei.

Dass Toni Kroos, Kimmichs Nebenmann im DFB-Dress, kürzlich den Brasilianer Casemiro, sein Kollege bei Real Madrid, sehr lobte und sagte, einen solchen Abräumer habe Bundestrainer Joachim Löw nicht zur Verfügung, nimmt Kimmich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis: "Toni kann mir gerne sagen, was ihm fehlt; dann versuche ich, das umzusetzen. Ich denke, dass er einen neben sich braucht, der in die Zweikämpfe geht und aggressiv ist. Das kommt mir und meiner Spielweise in jedem Fall entgegen."

Was Kimmich über Jogi Löw denkt, wen er sich auf seiner neuen alten Position zum Vorbild nimmt und was er zur Zukunft des deutschen Fußballs sagt, lesen Sie im aktuellen kicker!

Karlheinz Wild/mkr

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