Bundesliga

DFL-Präsident Reinhard Rauball stellt sich 2019 nicht zur Wiederwahl

71-Jähriger mahnt Strukturreform bei Ligaverband an

DFL-Präsident Rauball stellt sich 2019 nicht zur Wiederwahl

Nach zwölf Jahren als Präsident ist Schluss bei der DFL: Dr. Reinhard Rauball.

Nach zwölf Jahren als Präsident ist Schluss bei der DFL: Dr. Reinhard Rauball. imago

"Nach intensiven Überlegungen habe ich mich entschieden, im kommenden Sommer nicht erneut für ein Amt bei der DFL zur Verfügung zu stehen", teilte Rauball am Montag mit. Seit elf Jahren führt er die DFL an, die aus dem Ligaverband hervorgegangen war. Dessen Vorsitz hatte er 2007 als Nachfolger des verstorbenen Werner Hackmann übernommen. Zudem ist Rauball Präsident von Borussia Dortmund und erster Vizepräsident des DFB.

"Wenn der Weg in die Zukunft bereitet ist, ist es nur folgerichtig, dass ab diesem Zeitpunkt auch Jüngere in einer neuen DFL-Struktur Führung und Verantwortung übernehmen", sagte Rauball, der gemeinsam mit Geschäftsführer Christian Seifert seit Jahren das Gesicht des Ligaverbandes ist: "Über diese Entscheidung habe ich die Kollegen im DFL-Präsidium informiert. Mein Entschluss bezieht sich ausschließlich auf meine Tätigkeit bei der DFL und nicht auf meine Zukunft bei Borussia Dortmund."

Watzke hofft, dass Rauball als BVB-Präsident weitermacht

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte in einer ersten Reaktion gegenüber der "Funke Mediengruppe": "Wir sind ihm alle zum Dank verpflichtet. Er hat sich um den Interessenausgleich zwischen den starken und nicht so starken Klubs in der Bundesliga verdient gemacht." Macht Rauball beim BVB über das Ende der Wahlperiode hinaus weiter? Watzke hofft es. "Es ist mein Wunsch, dass uns Reinhard Rauball über 2019 hinaus beim BVB erhalten bleibt. Aber das entscheidet er ganz alleine."

Die DFL verliert mit dem Ausscheiden des 71-Jährigen eine wichtige Figur, die oft als Vermittler zwischen dem Profigeschäft und DFB fungierte. Das hob auch Karl-Heinz Rummenigge hervor, der dem DFL-Funktionär im Namen des FC Bayern München dankte. Es Rauball "gelungen, trotz der teilweise unterschiedlichen Interessenslagen der Parteien der Bundesliga und der zweiten Bundesliga mit viel diplomatischem Geschick Lösungen zu finden".

Rauball mahnt Strukturreform bei der DFL an

In seiner Erklärung mahnte Rauball eine tiefgreifende Strukturreform beim Ligaverband an. Für die DFL müsse gelten: "Strukturen und Kompetenzen richten sich konsequent an den Herausforderungen der Zukunft aus, nicht an Satzungen von gestern und erst recht nicht an einzelnen Personen." Gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Peter Peters und Helmut Hack sei er "überzeugt davon, dass der DFL e.V. als Zusammenschluss der 36 Klubs eine neue zeitgemäße Organisationsform benötigt". Dabei gehe es auch um die Rolle des DFL-Präsidenten, "eine Rolle, die aus meiner Sicht angesichts der Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, Interessen, Ansprüchen und Wünschen kaum mehr von einer Person ausfüllbar ist."

ski