Die Kritik nach dem glücklichen 2:1 gegen Australien fiel deutlich aus. "Hat der Ball am Rasen geklebt oder wir es aus anderen Gründen nicht hinbekommen? Es gab einfach keine wirklich gefährlichen Situationen", haderte Nationalcoach Didier Deschamps besonders mit seinem Angriffstrio um Antoine Griezmann, Ousmane Dembelé und Kylian Mbappé. Ansonsten bereiteten dem 49-Jährigen besonders fehlender Rhythmuswechsel und fehlendes Pressing Kopfzerbrechen. Auch die Abwehr hatte nicht vollends überzeugen können - Samuel Umtitis unnötig provozierter Handelfmeter war da nur ein Beispiel.
War es vielleicht doch nicht die beste Idee, der jüngsten Mannschaft in Frankreichs WM-Historie das Vertrauen zu schenken? Es scheint so, denn Deschamps will gegen Peru am Donnerstag (17 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf mehr Routine setzen. Das deutete sich vor dem Vergleich an, auch weil die Joker aus dem Australien-Spiel überzeugen konnten: "Das hat mir gefallen, was Giroud, Matuidi und Fekir gezeigt haben. So stelle ich mir das vor", lobte Deschamps.
Matuidi zeigt Qualitäten eines Anführers
Zwei prominenten Namen droht also die Bank: Corentin Tolisso vom FC Bayern (kicker-Note 4,5) und Dembelé (FC Barcelona, kicker-Note 5) blieben zum Auftakt weit hinter den Erwartungen zurück und konnten kaum Impulse gegen die Socceroos setzen. Ganz anders Blaise Matuidi (31), der erst zwölf Minuten vor Schluss auf den Rasen kam: "Gegen Australien hat Blaise gezeigt, dass er ein Leader ist. Als er kam, hat er seine Qualitäten für die Mannschaft gezeigt. Daran sollten wir uns orientieren", zog Paul Pogba seinen Hut.
Dass das Projekt nicht mehr nur "Jugend forscht" heißen soll, unterstrich Ersatzkeeper Steve Mandanda. Wegen einer übertriebenen Reaktion um ein Foul an Mbappé in einem Trainingsspiel fauchte der 33-jährige Schlussmann von Olympique Marseille: "Wir müssen aufhören, so zu tun, als sei Kylian der Nabel der Welt."