"Wir haben uns hier den Allerwertesten aufgerissen und geraten durch eine Schiedsrichterentscheidung in Unterzahl", echauffierte sich Marius Müller vor dem Sky-Mikrofon über die Ampelkarte von Benjamin Kessel nach dessen Grätsche gegen Dario Lezcano (68.).
"Diese Arroganz, das ist nicht zu toppen", so der Lauterer Keeper in Bezug auf den Unparteiischen. Wie viele andere Spieler war der 24-Jährige auf Referee Matthias Jöllenbeck zugestürmt, hatte sich bei seinen Reklamationen ("Das war ein ganz normales Tackling") auch noch den Gelben Karton abgeholt.
Genutzt hat es natürlich nichts. Dadurch, dass der Feldverweis überzogen war und die Roten Teufel zu zehnt noch den Ausgleich der hochüberlegenen Ingolstädter (70 Prozent Ballbesitz, 17:3 Torschüsse) kassierten, ist die Aufregung aber nachvollziehbar. Die Hoffnung auf den so wichtigen Dreier, mit dem die mit elf Punkten im Keller dümpelnden Pfälzer hätten Boden gutmachen können, ist zerstoben.
Auf Gelb folgte Rot: Benjamin Kessel konnte die Entscheidung von Referee Matthias Jöllenbeck nicht fassen. picture alliance
Also auf ein Neues gegen den 1. FC Nürnberg (Samstag, 13 Uhr). "Kämpferisch und von der Moral her war das sehr gut", meinte Müller. Stimmt. Spielerisch allerdings war der Vortrag nur selten Zweitliga-tauglich. Kombinationsfußball blieb nahezu ein Fremdwort, Befreiungsschläge und Zufallspässe sind im Abstiegskampf wohl kaum ein ausreichendes Stilmittel.
Unterkriegen lässt sich der Schlussmann, der sicherer Rückhalt seines Teams war, aber nicht: "Darauf können wir aufbauen und dürfen uns nächste Woche nicht wieder in die Hose scheißen."