kicker

Zidane lacht über warme Kugeln - Ist Oblak der Beste?

Primera Division, 28. Spieltag

Zidane lacht über warme Kugeln - Ist Oblak der Beste?

Lehrmeister und Schüler: Bayern-Trainer Carlo Ancelotti und Real-Coach Zinedine Zidane sehen sich in der Champions League wieder.

Lehrmeister und Schüler: Bayern-Trainer Carlo Ancelotti und Real-Coach Zinedine Zidane sehen sich in der Champions League wieder. imago

Es ist ein beliebtes Gerücht bei allen Auslosungen. Vor der Ziehung sollen die Kugeln angeblich verschiedenen Temperaturen ausgesetzt werden. Warme Kugel bedeutet: Topverein. Kalte Kugel: Außenseiter. Die (natürlich vorher eingeweihte) "Losfee" hat dann leichtes Spiel.

Der Mythos machte auch vor der Champions-League-Auslosung am Freitag die Runde. "Warme Kugeln? Darüber lache ich. Jetzt wissen wir ja, dass es das nicht gibt", sagte Real-Trainer Zinedine Zidane nach der Ziehung des "sehr harten Gegners" Bayern München. "Wir können nichts dagegen tun. Es ist eine 50:50-Angelegenheit." Eine pikante Note erhält das ohnehin schon brisante Duell durch das Aufeinandertreffen der beiden Trainer. Carlo Ancelotti coachte die Madrilenen von 2013 bis 2015. Co-Trainer und Nachfolger: Zinedine Zidane. Gesprochen hätten die beiden über das baldige Wiedersehen noch nicht, erklärte der Franzose am Freitagnachmittag. Aber auch er weiß: "Es ist ein Aufeinandertreffen zwischen Lehrmeister und Schüler, das mit Sicherheit. Ich habe viel von ihm gelernt."

zum Thema

Bis das Hinspiel in München am 12. April steigt, steht aber klar das Meisterschaftsrennen im Vordergrund - und Real wird schon am Samstag voll gefordert. Für die Königlichen geht's nach Bilbao, ein mehr als heißes Pflaster. "Die einzige Partie, die sie zuhause verloren haben, war gegen Barcelona. Wir wissen, dass es eine komplizierte Partie wird, eine der schwersten, die noch vor uns liegt", sagte Zidane. Die ewige Frage nach "BBC" beantwortete er wie gewöhnlich. "Das seht ihr morgen."

Malaga: Von der Königsklasse ins Chaos

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat auch der FC Malaga Champions-League-Luft geschnuppert. Legendär wie tragisch das Viertelfinal-Aus 2012/13 gegen Borussia Dortmund, als ein gewisser Felipe Santana die Andalusier im letzten Moment aus dem Wettbewerb warf. Seitdem geht’s bergab an der Costa del Sol, zumal Besitzer Al-Thani nicht mehr so investiert wie damals. Mit Real-Legende Michel hat vergangene Woche bereits der dritte Trainer in dieser Saison das Amt übernommen und sein Debüt prompt in den Sand gesetzt (1:2 zuhause gegen Alaves). Am Sonntagmittag geht’s zum nächsten Aufsteiger Leganes. Geht auch das Spiel verloren, rücken die Abstiegsplätze allmählich näher.

"Der Beste der Welt": Griezmann adelt Oblak

Die Leverkusener dürften auch noch auf dem Rückflug über die Wahnsinnsszene in der 68. Minute gesprochen haben. Wie hat er das bloß gemacht, dieser Jan Oblak? Der Atletico-Keeper parierte beim 0:0 in der Königsklasse gegen Bayer erst gegen Julian Brandt und entschärfte auch beide Nachschüsse von Kevin Volland, ehe Chicharito das Leder neben das Tor setzte. "Er ist der beste Torwart der Welt", schwärmte Mannschaftskollege Antoine Griezmann, "das beweist er in jedem Spiel." Oblak wird sich auch am Sonntag sicherlich auszeichnen müssen - für Atletico geht es gegen den FC Sevilla. Mit einem Sieg könnten die Colchoneros bis auf zwei Punkte an die drittplatzierten Andalusier heranrücken. Beim Team von Jorge Sampaoli drohen mit Nico Pareja, Adil Rami, Joaquin Correa und David Soria gleich vier Spieler auszufallen.

Oblak gegen Volland

Du kommst hier nicht vorbei: Jan Oblak verdiente sich gegen Leverkusen das Prädikat "Weltklasse".

Sollte Atletico (52 Punkte) verlieren, könnten Villarreal und Real Sociedad (je 48) gefährlich nahe kommen. Doch die Simeone-Elf hat mit der Königsklasse ja noch ein Standbein. Viertelfinal-Gegner Leicester gilt eher als leichtes Los, auch wenn Diego Godin sagt: "In der Champions League spielt Leicester wie in der Premier League in der vergangenen Saison."

Barcelona hat Valencia und Juventus vor der Brust

Der Dritte im Bunde der "Königsklässler": der FC Barcelona. Den Katalanen dürfte jedes Los recht gewesen sein, schließlich hatte ohnehin keiner mehr mit dem Einzug ins Viertelfinale gerechnet. Es wurde Juventus Turin, Finalgegner von 2015. "Sie sind einsamer Tabellenführer in ihrer Liga, und in der Champions League machen sie ihre Sache auch gut", sagte Andres Iniesta. "Das wird eines der besten Duelle."

Doch das Wunder gegen PSG scheint auch Spuren hinterlassen zu haben, am vergangenen Wochenende setzte es prompt eine 1:2-Pleite in der Liga bei Depor. Sollte Real sein Nachholspiel in Vigo gewinnen, würde der Vorsprung der Königlichen wieder fünf Punkte betragen. Nun kommt Valencia ins Camp Nou. "Los Che" fehlt es zwar immer noch an Konstanz, doch inzwischen punktet Valencia regelmäßig und hat mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Nicht mit dabei sein wird Santi Mina wegen muskulären Problemen.

las