Wie die Tageszeitung "Folha de Sao Paulo" berichtet, sei die Neuberechnung der Strafsumme noch nicht vorgenommen worden, der ursprüngliche Betrag könnte sich aber halbieren. Im Prozess um die Übertragung seiner Bildrechte an Familienangehörige hatten Neymars Anwälte argumentiert, dass dies durchaus rechtmäßig gewesen sein.
Die Übertragung der Rechte an zwei von Neymars Vater zu diesem Zweck gegründeten Firmen, die zunächst als Steuerhinterziehung gewertet wurde, sah das Finanzgericht nun in zwei Fällen als legal an, in drei Fällen bekräftigte es das ursprüngliche Urteil. "Wir haben einen großen Sieg gefeiert, den uns Gott beschert hat", umschrieb Neymar Senior den Erfolg vor Gericht.
Haftstrafe droht
In Spanien droht dem 25-jährigen Junior allerdings weiteres Ungemach: Der brasilianische Goldmedaillengewinner von 2016 muss sich nämlich aufgrund seiner angeblichen Verwicklung in eine Transfer- und Korruptionsaffäre vor Gericht verantworten. Der Barça-Stürmer war mit seinem Einspruch vor dem Nationalen Gerichtshof Spaniens gescheitert . Zudem wurden auch die Einsprüche Barcelonas und von Neymars Ex-Klubs FC Santos abgewiesen.
Die Staatsanwaltschaft fordert hierbei eine zweijährige Haftstrafe, die im Falle des Falles wohl auf Bewährung ausgesetzt werden würde, sowie eine Geldstrafe in Höhe von zehn Millionen Euro gegen Neymar und seinen Vater. Dem Olympiasieger und seinem Vater werden Korruption und Verschleierung der wahren Kosten von Neymars Transfer nach Barcelona im Jahr 2013 vorgeworfen. Ob es zu einem Gerichtsverfahren kommt, ist noch offen.
Hintergrund: Der Investmentfonds "DIS" hielt früher alle Transferrechte an Neymar und schob die Ermittlungen an. Laut erster Angabe Barcelonas habe der Transfer 57,1 Millionen Euro gekostet. Wie sich aber später herausstellte, betrugen die Kosten durch zusätzliche Vereinbarungen mindestens 86,2 Millionen Euro.