Bundesliga

Heidel redet Spielern ins Gewissen

Schalke: Sachliche, aber deutliche Ansprache des Sportvorstands

Heidel redet Spielern ins Gewissen

Sachliche Standpauke nach null Punkten aus fünf Spielen: Christian Heidel.

Sachliche Standpauke nach null Punkten aus fünf Spielen: Christian Heidel. picture alliance

Nach dem 1:2 bei der TSG Hoffenheim kündigte Heidel an, sich die Spieler zur Brust zu nehmen - er hielt Wort und richtete noch vor dem Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen RB Salzburg (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) das Wort ans Team. Von einer "Powerpoint-Präsentation" könne dabei keinerlei Rede sein - "das klingt sonst, als sei es ein Workshop gewesen", sagte Heidel und schmunzelte. Gescherzt wurde während der Sitzung freilich nicht. Zu prekär ist die Lage, in der sich der Tabellenletzte befindet. Heidels Standpauke hatte alles andere als einen Workshop-Charakter.

Details über die Inhalte wollte Heidel nicht nennen. "Da bitte ich um Verständnis", sagte er. Dennoch gab er ein paar Hintergründe preis. "Es war nicht nur die Mannschaft dabei, sondern der gesamte Staff - vom Zeugwart bis zum Busfahrer." Es sei "vor allem darum gegangen, alle noch einmal für die Situation zu sensibilisieren". Die Veranstaltung habe rund eine halbe Stunde gedauert, Heidels Worte wurden für die ausländischen Spieler sogar ins Englische und Spanische übersetzt.

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Heidel habe "ein bisschen von meiner Erfahrung berichtet", außerdem habe er aufgezeigt, "was wir uns gemeinsam versprochen haben, was davon bisher eingehalten worden ist und warum gewisse Dinge auf der Strecke geblieben sind". Ob er explizit über die Mentalitätsfrage sinniert hat, wollte Heidel nicht konkret verraten, er sagte nur: "Man kann sich vorstellen, dass das eines der Themen gewesen ist." Diskutiert wurde nicht, vielmehr hielt Heidel einen Monolog. "Ich hatte den Eindruck, dass alle aufmerksam zugehört haben."

Heidel: "Nicht erst, schon fünf Spiele verloren"

Die Ohren zu spitzen war auch nötig, denn bei den Ausführungen des Sportvorstands konnten Kleinigkeiten im Satz den Unterschied ausmachen. So sagte Heidel unter anderem: "Wir haben nicht erst fünf Spiele gespielt und verloren, sondern schon fünf Spiele." Mit anderen Worten: Die Zeit drängt, Schalke muss schleunigst punkten, um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten. Von einer neuerlichen Europapokal-Qualifikation, geschweige denn Champions League, spricht aktuell ohnehin niemand, jeder Einzelne ist damit auch gut beraten.

Wie die Veranstaltung endete? "Mit einem Appell", sagte Heidel. "Wir sind gemeinsam da unten rein geraten und wollen gemeinsam da wieder raus." Gegen Salzburg können die Spieler zeigen, ob sie kapiert haben, um was es geht. Um Schalke 04.

Toni Lieto