Zuletzt die Blessur von Marco Reus, die der Verein "im Adduktorenbereich" lokalisierte, aber nicht konkretisieren wollte. Davor mal ein harmloser Faserriss (ebenfalls Reus), die eine oder andere Verhärtung, Zerrung (Marcel Schmelzer) und mal eine Rückenpartie, die schmerzte (Neven Subotic). Viel mehr war nicht - abgesehen von den beiden Langzeit-Ausfällen Nuri Sahin und Erik Durm, die unter Thomas Tuchel noch keine Minute eingesetzt werden konnten und ihr Comeback für Ende Januar anpeilen.
Borussia Dortmund ist ohne große Schrammen durch eine Hinrunde mit immerhin 30 Spielen in drei Wettbewerben gekommen. Die Gründe:
Die ökonomischere Spielweise: Mit dem Stilwechsel hin zu mehr Ballbesitzfußball verordnete sich der BVB auch verstärkt Tempo- und Rhythmuswechsel. Der läuferische Aufwand sank von durchschnittlich 118,7 Kilometer auf 112,8 Kilometer pro Partie. Allein in der Bundesliga spulten die zuvor auf Vollgas im Dauermodus getrimmten Dortmunder Profis damit 100,3 Kilometer weniger ab.
Die Belastungssteuerung: Abgesehen von ein paar Dauerbrennern (wie Weigl, Hummels oder Aubameyang), denen Tuchel fast immer das Mandat für die Startelf erteilte, ließ der Trainer rotieren. Erst sanft auf nur einigen wenigen Positionen, dann umfassend mit bis zu acht Änderungen in einem Spiel. Besonders in der personell bisher eher stiefmütterlich behandelten Europa League wechselte Tuchel kräftig durch. Nicht in jedem Training bis an den Anschlag gehen zu müssen oder zusätzliche freie Tage versetzen die Mannschaft darüber hinaus in die Lage, dem Credo ihres Trainers (Verbissenheit, Siegeswillen, Schärfe, Anspannung) mit der nötigen körperlichen wie geistigen Frische zu folgen.
Der Fitmacher: Die Arbeit von Rainer Schrey, der in Tuchels Schlepptau nach Dortmund kam und die Leitung des Fitness- und Rehateams übernahm, wird intern hoch bewertet. Wie der kicker erfuhr, soll Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem vorher in Hoffenheim und Mainz beschäftigten Spezialisten (und dessen Mitarbeitern) ein besonderes Lob gewidmet haben. Im Rahmen der Weihnachtsfeier nach der Partie in Köln hob Watzke die ausgezeichnete Arbeit Schreys ausdrücklich hervor.
Reus soll, so ist der Plan, schon im Vorbereitungscamp in Dubai (7. bis 16. Januar) wieder mit der Mannschaft trainieren. Das gilt dann auch für Sahin und Durm, die auf die ersten Wettkampftests brennen. Verletzte hat der BVB zum Jahresbeginn nach jetzigem Stand: keine.