Bundesliga

Nach der Pflichtaufgabe: Sorgen um Benders Knöchel

Chancenverwertung im Fokus der BVB-Selbstkritik

Nach der Pflichtaufgabe: Sorgen um Benders Knöchel

Angeschlagen: Sven Bender verletzte sich in Chemnitz.

Angeschlagen: Sven Bender verletzte sich in Chemnitz. imago

Im doppelten Sinne hatte die Begegnung im Stadion an der Gellertstraße zwei Hälften: Eine erste, in der der BVB dominant auftrat und höher als 1:0 hätte führen können, und eine zweite, in der die Dortmunder mutiger auftretenden Chemnitzern die eine oder andere Chance gewährten. "Wir hatten eine gute Kontrolle, es in der ersten Halbzeit aber versäumt, für die Vorentscheidung zu sorgen", meinte dann auch Tuchel im Anschluss und machte einen Tempoverlust für die Probleme nach der Pause verantwortlich: "Von Beginn der zweiten Halbzeit an hat uns ein bisschen die Geschwindigkeit gefehlt: beim Passspiel, beim Umschalten, beim Erkennen von gefährlichen Situationen. Da ist es nicht verwunderlich, dass ein gefühlter Zweitligist noch mal zu ein paar Abschlüssen kommt."

So hatte Roman Bürki wenigstens die Möglichkeit, sich einmal auszuzeichnen. Seine größte Tat vollbrachte der Schweizer, der in Chemnitz den Vorzug vor Roman Weidenfeller erhielt und insgesamt wenig zu tun bekam, in der 74. Minute, als er bei einem Fink-Schuss vom Strafraumrand nach links abtauchte und diese gefährlichste Szene der Sachsen entschärfte. "Das kommt bei Borussia Dortmund wahrscheinlich öfter vor, dass du nicht viel zu tun bekommst. Du musst bereit sein, wenn es sein muss", kommentierte Bürki nüchtern.

Spielbericht

Damit verhinderte er, dass es mit dem in dieser Szene möglichen 1:1 ein böses Erwachen für den BVB gab. Schließlich hätten die Westfalen zu diesem Zeitpunkt schon deutlicher führen können. "Wenn wir die Chancen verwerten, können wir mit 2:0, 3:0 in die Halbzeit gehen. Dann wird es einfacher, gerade bei den Temperaturen", meinte Marcel Schmelzer, dem Hummels beipflichtete und treffend ergänzte: "Das ist etwas, was uns häufiger passiert."

Gerächt haben sich die insbesondere von Marco Reus kurz vor der Halbzeit (40., 43.) ausgelassenen Möglichkeiten aber nicht, so dass Tuchel auch ein positives Fazit ziehen konnte: "Wir sind froh, dass wir zu null gespielt und gewonnen haben. Wir lernen uns immer noch kennen, in Wettkampf- und in Drucksituationen. Da hilft es, Siege aneinander zu reihen."

Benders Knöchel in Eis gepackt

Einen deutlichen Negativaspekt hatte die Partie aus schwarz-gelber Sicht dann aber doch noch: Bender humpelte nach dem Spiel mit einem dicken Eisbeutel um den rechten Knöchel in die Kabine. "Sven ist heftig umgeknickt und hat große Schmerzen", beschreibt Tuchel die Blessur des defensiven Mittelfeldakteurs, der nach 72 Minuten gegen Julian Weigl ausgewechselt werden musste. "Zunächst hilft nur kühlen und ein Druckverband, alles andere müssen wir abwarten." Weitere Untersuchungen nach der Rückkehr nach Dortmund sollen das Ausmaß der Verletzung klären.

Andreas Hunzinger/bru

Bilder zur Partie Chemnitzer FC - Borussia Dortmund