Bundesliga

"Cooler" Ribery muss passen - auch Robben fehlt in Bremen

Franzose ließ sich gegen Donezk nicht provozieren

"Cooler" Ribery muss passen - auch Robben fehlt in Bremen

Übertriebener Einsatz: Schachtars Douglas Costa ging gegen Bayerns Franck Ribery überhart zu Werke.

Übertriebener Einsatz: Schachtars Douglas Costa ging gegen Bayerns Franck Ribery überhart zu Werke. Imago

Nach der Partie gegen Donezk begutachtete Franck Ribery zunächst einmal seine Blessuren. Das Schienbein schimmerte rot dank zweier Wunden, dazu schmerzte das Sprunggelenk, nachdem er im Spiel umgeknickt und deshalb bereits in der 60. Minute ausgewechselt worden war. Gegenspieler Douglas Costa hatte ihm ganz schön zugesetzt. "Er hat schon im Hinspiel versucht mich zu provozieren", sagte Ribery zum kicker. In München hatte der Mann aus Donezk Glück, dass sein unmotivierter Rempler von hinten mit dem Ellbogen in der 38. Minute gegen den Franzosen von Schiedsrichter William Collum nur mit Gelb geahndet wurde. "Da muss man sich unter Kontrolle halten, aber das ist manchmal nicht so einfach", räumte Ribery ein.

Kapitän Bastian Schweinsteiger, der mit Ribery nun schon seit siebeneinhalb Jahren zusammenspielt, weiß das aus eigener Erfahrung. "Natürlich muss man manchmal auf ihn einreden. Aber er hat sich schon im Griff", sagte Schweinsteiger. "Doch wenn man so oft gefoult wird, dann verstehe ich auch den Spieler. Aber natürlich muss man aufpassen. Es war dann ganz gut, dass er früher rausmusste", ergänzte Schweinsteiger schmunzelnd.

Spielersteckbrief Ribery
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Ribery und Robben müssen passen - Skripnik sieht keinen Vorteil

Weniger lustig ist für die Bayern der Fakt, dass Ribery in Bremen (LIVE! ab 15.30 Uhr auf kicker.de) nicht auflaufen kann. Wie der FCB am Donnerstag bekanntgab, fällt der Franzose mit einer Stauchung im Sprunggelenk aus, so wurde die harte Spielweise seiner Gegenspieler doch noch folgenreicher. Ebenfalls nicht mitwirken kann Arjen Robben, der sich schon früher vom Platz verabschieden musste. Der Niederländer fasste sich nach einer Viertelstunde an den Oberschenkel und musste in der 20. Minute ausgewechselt werden. Wegen eines eingeklemmten Nervs wird er dem FCB ebenfalls fehlen.

In Bremen zeigte man sich von den prominenten Ausfällen übrigens unbeeindruckt: "Das ist kein Vorteil für uns. Wenn die beiden ausfallen, spielen andere, die auch nicht so viel schlechter sind und ihre Dinge perfekt machen. Bei Bayern ist jeder Spieler gefährlich", sagte Werder-Trainer Viktor Skripnik.

Wenn du alle drei Tage von einem Spiel nach Hause kommst und du bist voller Trittwunden und roter Flecken, dann macht das irgendwann keinen Spaß.

Franck Ribery

Doch wer vor allem den Franzosen am Mittwoch in Aktion sah, darf Zweifel hegen, dass den Bayern kein Nachteil entsteht. 60 Minuten hatte ein Ribery (Note 1) in Bestform sein Team zu einer 4:0-Führung geführt, einen Treffer selbst erzielt, die Szene, die zum Elfmeter führte und das 4:0 dabei eingeleitet und noch viele andere gute Aktionen gehabt. Das überharte Einsteigen vieler Gegenspieler führt der Franzose unmittelbar nach dem Spiel auch auf seine gute Form zurück. "Ich bin wieder voll fit, habe meine Automatismen wiedergefunden und bin gut drauf, da versucht man mich oft mit anderen Mitteln zu stoppen." Dass er nach wie vor daran arbeiten muss, seine Beherrschung nicht zu verlieren, weiß der 31-Jährige. "Aber wenn du alle drei Tage von einem Spiel nach Hause kommst und du bist voller Trittwunden und roter Flecken, dann macht das irgendwann keinen Spaß."

Vorschau

Er will sich dann wehren, doch wählt den falschen Weg. Dass Revanchefouls keine Lösung sind, weiß auch Ribery. Aber sein Temperament führt oft ein Eigenleben. In Zukunft "soll mir das zwar nicht mehr passieren", sagt Ribery, doch ob sich der impulsive Franzose in den letzten Jahren seiner Laufbahn noch die nötige Gelassenheit aneignen wird, um souverän auf Tritte der Gegner zu reagieren, das darf durchaus in Frage gestellt werden.

Mit Bremen hätte Ribery übrigens nur positive Erinnerungen verbunden. In zwölf Spielen verlor er kein einziges (neun Siege, drei Unentschieden) und erzielte gegen die Hanseaten stolze acht Treffer. Diesmal müssen sich die Bremer nicht darüber den Kopf zerbrechen, wie sie den Wirbelwind am Samstag stoppen sollen.

Mounir Zitouni/las