Maradona beflügelt Napoli
Die Anwesenheit von Klub-Legende Diego Maradona hat den SSC Neapel beflügelt. Unter den Augen des Argentiniers feierte Napoli einen souveränen 3:0-Erfolg über den AS Rom und machte dadurch das 2:3 vom Hinspiel mehr als wett. Das Team von Trainer Rafael Benitez steht somit im Finale, am 3. Mai geht es gegen den AC Florenz um den Pokalsieg.
Bei den Römern fehlte Kapitän Totti in der Startaufstellung, dafür feierte Michel Bastos sein Debüt für die Hauptstädter. Auch beim SSC starteten mit Jorginho und Ghoulam zwei Winter-Neuzugänge. Im ersten Durchgang boten beide Teams eine ausgeglichene Partie mit Chancen hüben wie drüben. Allerdings fiel nur ein Tor, Neapels Callejon köpfte eine Maßflanke von Maggio ein (33.). Durch einen Blitzstart nach dem Seitenwechsel stellte dann Neapel kurz nach der Pause die Weichen endgültig auf Richtung Finale. Higuain (48.) und Jorginho (51.) schraubten das Ergebnis auf 3:0. Davon erholte sich die Roma nicht mehr, Napoli brachte den Erfolg sicher über die Zeit. Der AS verlor nicht nur die Partie, sondern auch noch Strootman, der vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.
Barça macht "El Clasico" perfekt
Einer gegen Alle: Barcelonas Messi erzielt das 1:0, Real Sociedads Mikel Gonzalez Getty Images
Das Traumfinale im spanischen Pokal-Wettbewerb ist perfekt: Am Mittwochabend kam der FC Barcelona bei Real Sociedad San Sebastian zu einem 1:1 und zog damit nach dem 2:0 im Hinspiel in das Finale am 19. April ein. Dort wartet bereits Erzrivale Real Madrid.
Allerdings tat sich das Team von Trainer Gerardo Martino im Estdio Anoeta einmal mehr sehr schwer. Zwar übernahmen die Katalanen nach einer Abtastphase zu Beginn das Kommando über die Partie, doch mehr als das 1:0 durch eine Einzelaktion Messis in der 27. Minute sprang nicht heraus. Die größte Chance für die Basken vergab Vela, Dani Alves wehrte in der 35. Minute den Schuss des Mexikaners in höchster Not ab.
Vela war es auch, der in der 55. Minute mit einem tollen Schuss an der Querlatte des Barça-Gehäuses scheiterte. Dies war der Auftakt einer packenden zweiten Halbzeit mit etlichen Chancen auf beiden Seiten. Die Blaugrana verpasste es, das zweite Tor nachzulegen (Fabregas/57., Dani Alves/76.) und dadurch für Ruhe zu sorgen. So blieb Real Sociedad angetrieben von den Zuschauern im Spiel. Der Franzose Griezmann war es dann, der in der 87. Minute zumindest das 1:1 erzielte. Zwar reichte es für San Sebastian nicht fürs Finale, doch zum vierten Mal in Folge gelang Barça am Golf der Biskaya kein Sieg!
Cristiano Ronaldo beim Real-Sieg im Mittelpunkt
Nervenstark: Cristiano Ronaldo traf zweimal vom Punkt. Getty Images
Es sollte eigentlich ein umkämpfter Pokalfight werden, doch nach dem 3:0 im Hinspiel von Real gegen Stadtrivale Atletico wurde das Rückspiel praktisch nur ein besseres Auslaufen der Königlichen. Das lag auch an den Colchoneros, die sich offensichtlich in einem Formtief befinden. Auch wenn Trainer Diego Simeone personell einige prominente Ausfälle zu beklagen hatte (Tiago, David Villa, Thibaut Courtois oder der Gelb-gesperrte Diego Costa), so konnte der verschlafene Start damit nicht erklärt werden. Nach 15 Minuten und zwei Elfmetern war die Partie gegen Real praktisch schon beendet: Zuerst hatte sich Manquillo tölpelhaft gegen Cristiano Ronaldo angestellt, etwas später holte dann Insua Bale von den Beinen – Ronaldo tat das, was er am besten kann und versenkte das Leder jeweils sicher im linken Eck (6., 16.). Die Messe war da schon gelesen.
Zwar bewies Atletico durchaus Moral und war fortan um eigene Offensivaktionen bemüht, sonderlich gefährlich wurde die Rojiblancos dabei nicht. Unschöne Szenen gab es zur Halbzeit: Nachdem Manquillo infolge eines Ronaldo-Fouls, für das der Portugiese Gelb sah (44.), übel mit dem Kopf auf den Boden gefallen und minutenlang behandelt worden war, gingen die Emotionen mit manchem Atletico-Anhänger zu stark durch: Auf dem Weg in den Kabinengang wurde Ronaldo von einem Feuerzeug am Kopf getroffen - eine Aktion, die niemand braucht und Atletico im Nachhinein sicher teuer zu stehen kommen wird. Nach dem Seitenwechsel passierte im Grunde nichts mehr, sodass es schlussendlich beim 2:0-Erfolg der Königlichen blieb, die damit endgültig Revanche für das verlorene Finale aus dem Vorjahr nahmen.
Gomez bei Florenz' Pokaltriumph erstmals wieder auf der Bank
Freude pur: Pasqual bejubelt sein soeben erzieltes 1:0. Getty Images
Deutlich mehr Spannung war da schon in Italien geboten, wo der AC Florenz den ersten Final-Einzug von Udinese Calcio seit 1922 verhindern wollte. Die Viola, bei der Mario Gomez nach langer Leidenszeit erstmals auf der Bank Platz nahm, musste dafür allerdings ein 1:2 aus dem Hinspiel egalisieren und das ohne die verletzten Giuseppe Rossi und Massimo Ambrosini. Die Zuschauer im Florenz bekamen nach 14 Minuten dann direkt ein Traumtor serviert: David Pizarro legte per Kopf von der linken Grundlinie nach hinten zurück, wo Manuel Pasqual volles Risiko ging und die Kugel volley unter die Latte drosch (14.). Danach wurde es ein rassiges Duell, denn nun musste das Team aus dem Friaul kommen. Vor allem Altstar Antonio di Natale trieb sein Team immer wieder an, allerdings brachte Udinese das Runde nicht in Eckige. Entweder fehlte die Präzision im Abschluss oder Florenz' Schlussmann Neto stand im Weg.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Gäste nochmals das Risiko und wurden ausgekontert: Nachdem der ehemalige Hoffenheimer Compper für den verletzten Savic eingewechselt worden war (60.), schloss Cuadrado einen Konter mustergültig mit einem satten 20-Meter-Schuss ab - 2:0 (61.). Weitere Tore sollten nicht mehr fallen, wenngleich es in der Schlussphase noch einmal hoch her ging: In dieser sahen sowohl Agyemang Badu (90.+3) als auch Domizzi (90.+6) von Udinese wegen zu heftiger Reklamationen jeweils glatt Rot. Auf der Gegenseite brachte die Viola, bei der Gomez nicht eingewechselt wurde, das Spiel in voller Stärke zu Ende, allerdings sah Cuadrado wegen Zeitspiels Gelb und wird nun im Finale gesperrt fehlen.