Champions League

Wie bestraft die UEFA den AS Rom?

Karl-Heinz Heimann dreht den Scheinwerfer

Wie bestraft die UEFA den AS Rom?

Dass sie absichtlich gegen Jupp Heynckes gespielt hat, lässt sich nicht beweisen. Aber es genügt ja schon, nicht mit vollem Einsatz zu spielen, um den gewünschten Zweck zu erreichen. So hat sie's mit Jörg Berger gemacht und mit Frank Neubarth. Ein großer Teil der Schalker Fans hat diese Art von Spielchen durchschaut. Ob die beiden Heimsiege sie mit ihrer Mannschaft versöhnt haben, wird sich erst erweisen müssen. Mit den Schiedsrichtern mussten unsere Klubs international wieder so ihre Erfahrungen machen. Kevin Kuranyi wurde durch ein brutales Foul von Gabor Nagy - vom Schiedsrichter nicht geahndet - schwer verletzt, Angelos Charisteas ebenso nach einem Ellenbogen-Check am Ohr, vom sehr einseitigen Slowaken Michel lediglich mit Gelb bestraft, wo Rot genauso zwingend gewesen wäre wie bei Ismaels dummem Foul.

Opfer wurde der schwedische Schiedsrichter Anders Frisk, den in Rom ein von Zuschauern geworfener Metallgegenstand am Kopf verletzte. Dass er das Spiel abbrach, war die einzig mögliche Konsequenz. Wie jedoch die der UEFA-Disziplinar-Kommission morgen ausfällt, ist noch sehr fraglich. Eigentlich dürfte das Urteil nur auf 3:0-Sieg für die (beim Abbruch ohnehin führenden) Kiewer, Platzsperre und deftige Geldstrafe für AS Rom lauten, der ja bekanntermaßen schon "Wiederholungstäter" ist!

Aber: Hier sind die Italiener angeklagt - und die kommen nach allen Erfahrungen im internationalen Sport (nicht nur im Fußball) in solchen Verfahren immer glimpflicher davon als andere. Und: Betroffener der Vorfälle in Rom ist mit Dynamo Kiew ein osteuropäischer Klub, und die können - vorsichtig ausgedrückt - nicht mit besonderem Wohlwollen rechnen. Zuschauer-Ausschreitungen sind nicht allein ein römisches Problem, dort jedoch besonders schlimm, weil die Spieler ihre Tifosi unheimlich "aufhetzen", den Schiedsrichter bei jeder Entscheidung bestürmen, allen voran Kapitän Totti, wie am vergangenen Mittwoch und vor zwei Jahren, als es nach dem Spiel gegen Galatasaray zu Massenschlägereien zwischen Spielern und Betreuern kam. Auch damals hieß der Schiedsrichter Frisk!