Champions League

Ab 2024 wird die Champions League wohl ganz anders aussehen

ECA bestätigt Reformpläne

Ab 2024 wird die Champions League wohl ganz anders aussehen

Um sie immerhin wird es auch 2024/25 noch gehen: die Champions-League-Trophäe.

Um sie immerhin wird es auch 2024/25 noch gehen: die Champions-League-Trophäe. imago

Gerade erst mussten sich die Fans an neue Anstoßzeiten und TV-Sender gewöhnen, doch das ist kein Vergleich zu dem, was sie ab der Saison 2024/25 in der Champions League erwarten könnte. Dienstag vor einer Woche trafen sich Vertreter von UEFA und ECA, der Vereinigung der europäischen Klubs, in Nyon zu einem ersten Austausch, in den nächsten zwölf bis 18 Monaten soll ein Konzept ausgearbeitet werden. Eine große Reform steht bevor - und damit auch jede Menge Streit.

Der ECA-Vorsitzende Andrea Agnelli wollte am heutigen Dienstag etwa nicht ausschließen, dass Europapokal-Spiele in Zukunft auch am Wochenende stattfinden - etwas, was DFL-Chef Christian Seifert als "rote Linie" bezeichnet hatte. Zwar sei das Wort "Wochenende" beim Treffen in Nyon nicht gefallen, "ich verstehe also nicht ganz, wo das herkommt", so Agnelli bei der Abschluss-Pressekonferenz der ECA-Generalversammlung in Amsterdam. Doch auf spätere, konkrete Nachfrage wollte er es dann ausdrücklich nicht ausschließen.

Auf- und Abstiege gebe es ja jetzt schon, wiegelt ECA-Boss Agnelli ab

Generell gehe es beim Umbau der Champions League darum, mehr Klubs die Chance zu bieten, an einem UEFA-Wettbewerb teilzunehmen, "ein System zu kreieren, an dem alle Klubs aus ganz Europa teilnehmen und in dem sie wachsen können", erklärte Agnelli und sagte wohl auch mit Blick auf die umstrittene neue Klub-WM ab 2021: "Im Moment sehen wir neue Player in der Branche. Es geht darum zu verstehen, wie die Landkarte 2024/25 aussehen wird." Es handle sich aber nicht um eine europäische "Super League", die da durch die Hintertür doch noch verwirklicht werde.

Zu den diskutierten, aber noch nicht ausgearbeiteten Ideen zählt, die Gruppenphase der Champions League in eine Art erste Liga des Europapokals umzuwandeln und eine oder zwei weitere Ligen zu schaffen - Auf- und Abstiege inklusive. Letzteres gebe es ja jetzt auch schon, spielte Agnelli diese spektakuläre Option herunter, die den großen Klubs noch mehr finanzielle Planungssicherheit bieten und vollkommen konträr zu den Anfängen in diesem Wettbewerb mit ausschließlichen K.-o.-Spielen stehen würde. Derzeit können Klubs von der Champions in die Europa League "absteigen". Dass es, so ein angebliches Ansinnen, auf vier Achtergruppen hinausläuft, ist dagegen unwahrscheinlich. "Von diesem Vorschlag höre ich zum ersten Mal, und ich habe einige gehört", sagte Agnelli.

Agnelli lobt die "größtmögliche Transparenz" - lacht bei einer Frage aber auf

Obwohl der Präsident von Juventus Turin neben der "sehr engen" Zusammenarbeit mit der UEFA die "größtmögliche Transparenz" bei der Reform hervorhob, bleibt vieles vorerst im Dunkeln. Wo genau wollen UEFA und ECA hin? Welche Auswirkungen drohen den nationalen Ligen, denen eine Art europäische Parallel-Liga kaum gefallen würde? Und was heißt das alles für die Zukunft von Europa League und "Europa League 2", die 2021 ja noch hinzukommt? Noch sei "viel Arbeit nötig", erklärte Agnelli nur, und im Gegensatz zur Vergangenheit finde ein "offener, transparenter Prozess" aller Betroffenen statt.

Als ein Reporter nachfragte, ob die Vorschläge, die jetzt ausgearbeitet werden, öffentlich gemacht werden, bevor eine Entscheidung fällt, lachte Agnelli allerdings nur auf: Das werde natürlich nicht passieren.

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jpe

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