Champions League

Als Jürgen Klopp als BVB-Trainer in Neapel ausrastete: "Und dann saß ich da mit dem Platzwart..."

Als der damalige BVB-Coach in Neapel ausrastete

Klopp: "Und dann saß ich da mit dem Platzwart..."

"Das war - ja, wie soll ich das sagen - nicht meine beste Leistung": Jürgen Klopp am 13. September 2013 in Neapel.

"Das war - ja, wie soll ich das sagen - nicht meine beste Leistung": Jürgen Klopp am 13. September 2013 in Neapel. Getty Images

Zu welchen Verrenkungen Jürgen Klopps Kiefer fähig ist, weiß man spätestens seit diesem 13. September 2013. Zähnefletschend baute er sich damals nach 30 Spielminuten im San Paolo vor dem Vierten Offiziellen auf, als Borussia Dortmund nach einer Ecke gerade das 0:1 hatte hinnehmen müssen, und fragte ihn : "Wie viele Fehler darfst du machen? Denn falls es 15 sind, hast du nur noch einen übrig."

Kurz gesagt: Er habe - O-Ton Klopp - "draußen 'nen Affen gemacht", und alles nur, weil Neven Subotic unmittelbar vor der Ecke nach seinem Dafürhalten nach einer Platzwundenbehandlung zu spät wieder aufs Spielfeld gelassen worden sei. Die Folgen - Verweis auf die Tribüne, 1:2-Niederlage , zwei Spiele Sperre - sind bekannt, die Details nur bedingt. Gut, dass Klopp an diesem Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream bei DAZN ) als Liverpool-Trainer nach Neapel zurückkehrt. Zeit für Anekdoten!

"Ich habe gehört, dass daneben jetzt ein Marco-Reus-Trikot hängt"

"Das war - ja, wie soll ich das sagen - nicht meine beste Leistung", lächelte Klopp am Dienstag nach der Ankunft in Neapel. "Ich kann immer noch nachvollziehen, warum ich nicht einverstanden war, aber meine Reaktion war nicht in Ordnung." Immerhin brachte sie dem damals 46-Jährigen eine ungewöhnliche Begegnung ein.

Denn als er "versucht" habe, seinen Tribünenplatz einzunehmen, sei das "nicht so schön gewesen: dazusitzen und all die Kommentare der Leute drumherum hören zu müssen. Und deswegen habe ich entschieden, dass ich in der zweiten Hälfte etwas anders machen muss", erinnert er sich - er entschied sich, die zweite Hälfte lieber vor dem Fernseher zu verfolgen. "Und dann saß ich da mit dem Platzwart in diesem kleinen Raum mit einem großen Maradona-Trikot an der Wand. Ich habe gehört, dass daneben jetzt ein Marco-Reus-Trikot hängt."

"Seitdem ist nie mehr etwas passiert" - nun ja...

Ob es zu einem Wiedersehen kommt? "Mir ist zu Ohren gekommen, dass er immer noch hier ist, das wäre schön. Wir konnten uns damals nicht so gut unterhalten und könnten es auch heute nicht, weil mein Italienisch nicht besser ist als vor fünf Jahren", sagt Klopp, der fünf Jahre nach seiner einmaligen Erfahrung lieber vor der "sehr emotionalen Kulisse" warnt und sie "eine echte Herausforderung" nennt.

Doch egal wie laut es am Mittwoch wird: "Ich weiß inzwischen, dass es heute nicht mehr vorkommen würde. Seitdem ist nie mehr etwas passiert." Mal abgesehen von seinem Ausraster samt Platzverweis in Mönchengladbach - ein halbes Jahr später.

jpe