Champions League

Startelf mit Experiment: Heynckes will Attacke sehen

Alaba, Süle, Thiago und Tolisso als Veränderungen zum Hinspiel

Startelf mit Experiment: Heynckes will Attacke sehen

Keine Überraschungen bei der ersten Elf: Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

Keine Überraschungen bei der ersten Elf: Bayern-Trainer Jupp Heynckes. imago

Aus Madrid berichtet Karlheinz Wild

Bei der Frage nach der Aufstellung gegen Real Madrid im Bernabeu-Stadion startete Bayern-Chefcoach Jupp Heynckes am Tag vor dem entscheidenden zweiten Teil des Halbfinals zunächst einen Exkurs ins Essentielle seines Denkens und Handelns als Fußball-Lehrer. "Jeder Trainer hat ganz klare Vorstellungen, wie er ein Match angeht. Er hat eine taktische Ausrichtung, die definiert ist", sagte er. "Das war bei mir immer der Fall, auch jetzt wieder." Und deshalb, so betonte er, würde er "vor so einem Spiel natürlich nicht" von seinen Überlegungen abgehen, "das mache ich grundsätzlich nicht".

Champions League - Halbfinale
mehr Infos
Trainersteckbrief Heynckes
Heynckes

Heynckes Jupp

Spielersteckbrief Tolisso
Tolisso

Tolisso Corentin

Spielersteckbrief Javi Martinez
Javi Martinez

Martinez Aginaga Javier

Für die zweite Runde im diesjährigen Halbfinale der Champions League bedeutet diese Grundsatzerklärung, dass der FC Bayern im unter Heynckes praktizierten und bewährten 4-3-3-System antreten wird. Allerdings mit einem Experiment auf der Sechserposition.

Ein Experiment im Sturm hingehen mit einer Doppelspitze Robert Lewandowski plus Sandro Wagner in der Sturmmitte zum Beispiel findet allenfalls dann statt, wenn das Ergebnis eine solche Maßnahme dringend erfordern würde: Wenn also mit Macht Tore nötig wären.

Zwei Treffer benötigen die Münchner nach der 1:2-Hinspiel-Niederlage in jedem Fall, wenn sie zum sechsten Mal das Finale in der Champions League erreichen wollen (26. Mai in Kiew). Mindestens also ein 2:0-Auswärtserfolg oder jeder Sieg mit mehr als zwei eigenen Treffern würde ihnen reichen. Einen Showdown per Elfmeter gäbe es, falls es nach 120 Minuten 2:1 für den FC Bayern stünde.

Es zeichnet sich folgende Strategie der Münchner ab: In der 4-3-3-Anordnung wird Thomas Müller von der rechten Flanke aus flexibel unterwegs sein, um so Aktionsräume für den nachrückenden Joshua Kimmich zu hinterlassen.

Auf der Gegenseite soll es genauso ablaufen: Franck Ribery wird seine Linksaußenposition gelegentlich verlassen, so dass sich David Alaba entlang der linken Bande einbringen kann.

Thiago und James müssen immer wieder nach vorne stoßen, wie es Thiago etwa in Sevilla bei seinem Treffer zum 2:1 effizient tat . Genauso müssen diese beiden Edeltechniker aus dem Halbbereich des Mittelfeldes die nötigen Pässe in das vorderste Drittel legen.

Heynckes plant volle Attacke: Tolisso statt Martinez

Eine echte Überraschung zeigt sich auf der Sechserposition: Javi Martinez, ein Spieler mit großer Stärke beim Zweikampf auf dem Boden und in der Luft, wird von Heynckes geopfert, weil der 72-Jährige in diesem Bereich mehr Kreativität einbauen will. Dies trifft eher auf Tolisso als auf Martinez, den Typ "Zerstörer", zu. Der 23-jährige Tolisso kam in dieser Saison bereits sieben Mal für die Münchner in der Königsklasse zum Einsatz, fünfmal von Beginn an.

Mats Hummels plus Niklas Süle, die Aushilfe für Jerome Boateng , müssen sich in optimaler Kooperation vor allem um Cristiano Ronaldo (15 Treffer im bisherigen Wettbewerb) kümmern.

Bayern gegen Real: Duell mit großer Vergangenheit