"Man soll im Fußball keinen Wunschtraum haben. Einen Wunschgegner habe ich überhaupt nicht. Im Viertelfinale sind nur Topmannschaften", sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes zwar vor der Auslosung. Allerdings ist der FC Sevilla eben nicht der ganz dicke Brocken. Bereits im Achtelfinale bekam der deutsche Rekordmeister mit Besiktas Istanbul einen Außenseiter zugelost.
Sevilla sorgte in den letzten Jahren vor allem als Europa-League-Seriensieger (2006, 2007, 2014, 2015, 2016) für Furore. In der Champions League ist der Newcomer bisher nicht in Erscheinung getreten, schaltete im Achtelfinale aber Manchester United aus. Der Franzose Wissam Ben Yedder avancierte mit seinem Doppelpack dabei zum Matchwinner beim 2:1-Sieg.
Champions League - Viertelfinale
Manchmal sind vermeintliche Topmannschaften besser zu besiegen.
Jupp Heynckes
"Das ist keine einfache Mannschaft, sie haben Manchester United ausgeschaltet. Spanische Mannschaften spielen immer guten Fußball. Sevilla ist international erfahren, da muss man aufpassen. Keiner kommt ins Viertelfinale, der nicht richtig gut ist", warnt Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Wir werden das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn man die Champions League gewinnen will, muss man sowieso jeden schlagen."
Auch Trainer Heynckes mahnte am Freitagnachmittag: "Manchmal sind vermeintliche Topmannschaften besser zu besiegen. Diese Erfahrung habe ich immer wieder gemacht. Wir müssen aufpassen, dass wir das Viertelfinale überstehen."
Ulreich: "Es erwartet uns ein Hexenkessel"
Torhüter Sven Ulreich berichtete, dass es in der Kabine keine Jubelschreie gegeben habe. "Aber es waren schwerere Lose im Topf. Es ist für uns eine Aufgabe, an der wir wachsen können und die machbar ist", weiß der Neuer-Ersatz sehr wohl. "Sevilla hat in den letzten Jahren in der Europa League für Furore gesorgt. Im Hinspiel erwartet uns dort ein Hexenkessel. Sevilla spielt einen typisch spanischen Stil mit schnellen Passfolgen. Wir müssen eine gute Verteidigung haben und hochkonzentriert rangehen, um unsere Hausaufgaben zu machen." Das Hinspiel findet am Dienstag, den 3. April in Sevilla statt. Eine Woche später geht es Mittwoch (11.4.) dann um den Einzug ins Halbfinale.
Die beiden Teams sind bisher übrigens noch nie aufeinandergetroffen. Allerdings flogen die Bayern seit 2013/14 stets gegen spanische Mannschaften aus dem Wettbewerb. Bei fünf K.o.-Duellen gegen deutsche Klubs (in allen Wettbewerben) setzte sich Sevilla dreimal durch (Mainz und Schalke 2005/06 im UEFA-Pokal, Gladbach in der Europa League 2014/15) und schied zweimal aus (Kaiserslautern 1982/83 im UEFA-Pokal, Hannover in den EL-Play-offs 2011/12).
Neuauflage des Endspiels
Titelverteidiger Real Madrid bekam mit Juventus Turin einen alten Bekannten zugelost. Die beiden Teams bestritten das letzte Finale in der Champions League. Die Königlichen streben den dritten Titelgewinn hintereinander an. In der Liga ist das Team von Zindine Zidane bereits abgeschlagen und im Pokal ausgeschieden. Im Vergleich zum Achtelfinale, als sich Juventus glücklich gegen Tottenham durchsetzte, werden sich die Italiener aber steigern müssen. Der FC Barcelona bekam mit der Roma das zweite vermeintlich leichtere Los, das sich im Top befand. Zuletzt trafen die beiden Teams in der Gruppenphase der Saison 2015/16 aufeinander. Dabei kassierten die Italiener im Camp Nou eine 1:6-Schlappe.
Klopp zum Duell mit ManCity: "Nicht so cool für England"
Ein packendes Duell wird zwischen Liverpool und Manchester City erwartet. In der Premier League lieferte sich die Teams von Jürgen Klopp und Pep Guardiola zuletzt ein 4:3-Spektakel. Im Europapokal trafen die beiden Klubs noch nie aufeinander. Allerdings begegneten sich die beiden Trainer schon häufiger in den letzten Jahren. Und Klopp ist mit sechs Siegen (bei fünf Niederlagen und einem Remis) der Trainer, der am häufigsten gegen Guardiola gewinnen konnte.
"Wir sind mit Sicherheit nicht die Favoriten in dieser Runde, aber in der Runde der letzten Acht gibt es nicht mehr viele Favoriten - vielleicht zwei: Bayern und Barcelona - aber zum Glück ist es Fußball und gar nichts ist entschieden", sagte Klopp in einer ersten Reaktion. "Es war klar, dass wir auf ein starkes Team treffen würden. Jetzt ist es eben Manchester City. Das gute daran ist, dass es die Mannschaft ist, die wir am besten kennen. Aber für England ist es natürlich nicht so cool, weil jetzt nur ein Klub ins Halbfinale einziehen kann."
Die Viertelfinalpartien werden am 3./4. und 10./11. April ausgetragen. Das Finale steigt am 26. Mai in Kiew (Ukraine).
