Champions League

Bayern-Trainer Jupp Heynckes vor dem Gang nach Glasgow: "Ich suche nach anderen Lösungen"

Wer ersetzt Lewandowski beim FC Bayern in Glasgow?

Heynckes: "Ich suche nach anderen Lösungen"

Will in Glasgow nicht experimentieren: Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

Will in Glasgow nicht experimentieren: Bayern-Trainer Jupp Heynckes. Getty Images

Aus Glasgow berichtet Frank Linkesch

Robert Lewandowski blieb mit Muskelbeschwerden vorsichtshalber in München, der Torjäger soll aber in jedem Fall am Samstag in Dortmund auflaufen können. Da Thomas Müller ebenfalls verletzt fehlt und Regionalliga-Stürmer Kwasi Wriedt in der Champions League nicht gemeldet wurde, muss Heynckes improvisieren. "Das ist eine unerwartete Situation, aber ich denke, dass ich eine Lösung finden werde. Bisher haben wir unsere Ausfälle immer sehr gut kompensieren können", sagte der Trainer am Dienstagabend in Glasgow.

Heynckes nannte ein 4-4-2 mit Arjen Robben und Kingsley Coman als Alternative, vermutlich wird er aber beim bewährten 4-2-3-1 bleiben. "Dann spielen wir mit einem hängenden Stürmer", verriet Heynckes. Das wahrscheinlichste Szenario: Coman spielt links, Robben rechts, in der Mitte teilen sich Thiago und James die Rollen als Spitze und Zehner. Arturo Vidal kommt für ganz vorne nicht in Frage, "ich habe andere Pläne", so Heynckes. Mit A-Jugend-Torjäger Manuel Wintzheimer gehört nur ein gelernter Stürmer der Münchner Reisedelegation an, beginnen wird der 18-Jährige aber nicht, generell ist sein Einsatz eher nicht zu erwarten, verriet Heynckes. "Er hat noch nicht oft bei uns mittrainiert, ich kenne ihn noch nicht so gut und suche nach anderen Lösungen."

Ich habe aber als Trainer in meiner Karriere meine Spieler immer geschützt. War einer angeschlagen, hat er nicht gespielt.

Jupp Heynckes

Nicht geschmeckt haben dürfte Heynckes die Aussage von Karl-Heiz Rummenigge, wonach Lewandowski in einem Duell mit Real Madrid hätte spielen können. Ausdruck mangelnden Respekts vor Celtic? Heynckes beschwichtigte: "Karl-Heinz Rummenigge war ein Weltklassefußballer, er ist Vorstandsvorsitzender von Bayern München und hat seine Meinung. Ich habe aber als Trainer in meiner Karriere meine Spieler immer geschützt. War einer angeschlagen, hat er nicht gespielt. Es wäre unsinnig, wenn Robert morgen spielen würde, dann würde er sich wahrscheinlich eine Muskelverletzung zuziehen und länger ausfallen."

Bestmögliche Elf

Inwieweit Heynckes rotiert, hängt nicht vom Spitzenspiel in Dortmund am Samstag ab, sondern von der Belastung der vergangenen Spiele. "Wir wollen mit der bestmöglichen Elf antreten und gewinnen", so Heynckes. Joshua Kimmich sagt gar: "Wir wollen morgen schon den Einzug ins Achtelfinale klarmachen." Bei einem Münchner Sieg und keiner Pariser Niederlage gegen Anderlecht wäre dies der Fall.

250. Sieg? Oder ein Novum?

Klappt es mit einem Dreier, feiern die Bayern ein Jubiläum, ihren 250. Sieg im Europapokal. 97 Mal spielten sie unentschieden, 98 Partien verloren sie. Darunter auch die beiden letzten Auswärtspartien in der Königsklasse, im Frühjahr in Madrid (2:4 n.V.) und in Paris (0:3). Drei Auswärtspleiten am Stück kassierte der FCB in diesem Wettbewerb noch nie.