Champions League

Timo Werner nach der Champions-League-Premiere von RB Leipzig: Einige hatten "wacklige Beine"

Leipzig: Hasenhüttl wählt die Sicherheitsvariante

Werner: Einige hatten "wacklige Beine"

"Ein bisschen enttäuscht": Leipzigs Sturmhoffnung Timo Werner nach dem 1:1 gegen Monaco.

"Ein bisschen enttäuscht": Leipzigs Sturmhoffnung Timo Werner nach dem 1:1 gegen Monaco. imago

"Ein Unentschieden zum Start ist nicht so schlecht", befand Rechtsverteidiger Lukas Klostermann. "Wir haben das schon gut gemacht, Monaco hatte nur eine Torchance", meinte Torhüter Peter Gulacsi und erinnerte daran, man habe dieses 1:1 immerhin gegen den französischen Meister und letztjährigen Halbfinalisten der Champions League erzielt: "Deswegen sage ich, dieser eine Punkt im ersten Spiel ist nicht schlecht." Nur Sturmhoffnung Timo Werner machte keinen Hehl daraus, "ein bisschen enttäuscht" zu sein, "weil wir etwas liegengelassen haben".

Für gleich zehn RB-Profis aus der Startelf war dieses Duell der erste Auftritt in der Königsklasse, bis auf Timo Werner und den gleichfalls hochveranlagten Innenverteidiger Dayot Upamecano spielten alle vor 17 Monaten noch gemeinsam in Leipzigs Zweitliga-Team. Dies dient in erster Linie als Erklärung, warum die sonst in der Bundesliga so forsch drauflos spielenden Leipziger diesmal ungewohnt reserviert und scheu zu Werke gingen. Einige hatten "wacklige Beine", wie es Werner formulierte, die Konsequenz waren vergleichsweise viele leichte Ballverluste und sicherheitsbetonte Zuspiele. "Die große Bühne war neu für uns. Es war ein mulmiges Gefühl, die eigene Nervosität hat uns schon ein bisschen zu schaffen gemacht", räumte Kapitän Willi Orban ein, auch ihm selbst war diese Unsicherheit anzumerken: "Ein bisschen mehr Mut hätte uns gutgetan. Aber das ist menschlich, wir sind keine Roboter. Dieses Spiel war eine Riesen-Riesen-Erfahrung für uns als Mannschaft."

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Hasenhüttl Ralph

Hasenhüttls "Safety-First-Variante"

Tatsächlich wurde diese Zurückhaltung quasi von Ralph Hasenhüttl vorgegeben. Der Coach hatte schon bei der Aufstellung die "Safety-First-Variante" gewählt, indem er anstelle des angeschlagenen Spielmachers Naby Keita (Adduktorenprobleme) in Stefan Ilsanker einen zweiten Abräumer neben Demme auf die Doppelsechs stellte. "Wir sind nicht ins letzte Risiko gegangen, auch ich nicht", sagte der Coach über seine Strategie, die auch die Konsequenz eines Schlüsselspiels aus der vergangenen Saison ist. Kurz vor Weihnachten hatten sich die Leipziger im Bundesliga-Spitzenspiel beim FC Bayern vorgenommen, den Rekordmeister in der eigenen Arena zu überrollen, und wurden beim noch schmeichelhaften 0:3 selbst böse wie nie zuvor (und auch nicht mehr danach) überrannt.

Hasenhüttl: "Das macht Lust auf mehr"

Ein ähnliches Fiasko sollte gegen die Champions-League-Routiniers aus dem Fürstentum unbedingt vermieden werden, deshalb setzte Hasenhüttl weder vor noch während des Spiels alles auf eine Karte. Entgegen sonstiger Gepflogenheiten verzichtete der Österreicher in den Schlussminuten auf einen offensiven Wechsel, wollte den einen Punkt nicht aufs Spiel setzen. Der Coach sprach hinterher von "sicherheitsbezogenen Entscheidungen" und kam zum Schluss: "Wir haben das gekriegt, was wir wollten. Das war für uns alle ein guter Anfang und macht Lust auf mehr."

Oliver Hartmann

Bilder zur Partie RB Leipzig - AS Monaco