Champions League

Toni Kroos nach Real Madrids Champions-League-Sieg gegen Juventus Turin: "Wir hatten ein bisschen mehr im Tank"

Der erste Deutsche, der dreimal die Champions League gewann

Kroos: "Wir hatten ein bisschen mehr im Tank"

Den Henkelpott fest im Griff: Real Madrids Stratege Toni Kroos.

Den Henkelpott fest im Griff: Real Madrids Stratege Toni Kroos. imago

Aus Cardiff berichtet Thomas Böker

Nach dem Match sprach Kroos mit den deutschen Journalisten in den Katakomben des walisischen Nationalstadions über ...

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Kroos

Kroos Toni

Champions League - Finale in Cardiff
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Zidane

Zidane Zinedine

Real Madrid - Vereinsdaten
Real Madrid

Gründungsdatum

06.03.1902

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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... die erfolgreiche Titelverteidigung: "Es ist was ganz Besonderes, diesen Titel zu verteidigen, den jede Mannschaft in Europa gerne haben will. Wahnsinn. Erste Halbzeit ausgeglichen, da war das Ergebnis auch okay. Zweite Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, da hatte ich das Gefühl, dass wir ein bisschen mehr im Tank hatten und dass Juve nach dem 2:1 Schwierigkeiten hatte, so zurückzukommen wie nach dem 1:0. Wir haben dann auch die Tore zu guten Zeitpunkten gemacht und hintenraus sehr verdient gewonnen."

... Ronaldos herausragende Leistung: "Ja, schon in den letzten Wochen. Wir haben als Mannschaft eine unfassbar gute Saison gespielt, auch in der Champions League - Bayern, Atletico und auch heute, aber wenn du das Ding gewinnen willst, brauchst du den, der das Tor macht, und das hat er unfassbar gemacht. Fünf gegen Bayern, drei gegen Atletico und heute zwei im Finale. Dieser eine Titel, den er so gerne hat, der ist auch - glaube ich - wieder vergeben."

... Reals Stil unter Zinedine Zidane: "Real war ja viele Jahre als Kontermannschaft bekannt, und diese Stärke wollen wir uns nicht nehmen lassen. Ich habe damit selbst im letzten Jahr in München Bekanntschaft gemacht, dass wir den Ball hatten und sie die Tore geschossen haben. Jetzt stehe ich auf der anderen Seite, und trotzdem hat es sich verändert. Die Idee, selbst den Ball zu haben und auch haben zu wollen, dazu hat es sich verändert, ohne die anderen Stärken zu verlieren. Wir haben die Qualität, mit Ballbesitz Tore zu schießen, das haben wir gezeigt. Wenn du vier Tore gegen Juventus machst, die bis dahin nur drei im ganzen Wettbewerb bekommen haben, dann ist das eine Aussage."

... Zidane generell: "Sehr wichtig. Der Trainer ist eine ganz entscheidende Position. Was er unglaublich gut geschafft hat in dieser Saison ist, nicht jeden zufriedenzustellen, das ist nicht möglich bei 25 Leuten. Aber er hat es geschafft, jedem das Gefühl zu geben, dass er wichtig ist. Er hat unheimlich viel rotiert in der Liga, trotzdem haben die Ergebnisse gestimmt. Deswegen muss man sagen, dass jeder unheimlich wichtig war, das ist zwar immer irgendwie eine Phrase, die ein Trainer benutzt, aber es war definitiv so. Wenn man sieht, dass wir in der Liga drei Punkte vorne waren und in wie vielen Spielen wir rotiert haben - auch ich musste hintenraus gar nicht mehr so viele Spiele machen: Aber wenn man dann sieht, dass die Spieler, die reingekommen sind, immer geliefert haben - das war unfassbar wichtig, sonst wären wir nicht Meister geworden."

... Zidanes ruhige Art: "Er ist schon auch emotional, man weiß ja auch, wie er als Spieler war, da war er ja auch eher ein ruhiger Typ, aber immer mit klaren Ideen. Er ist wirklich auf Augenhöhe mit den Spielern, er braucht nicht so lehrerhaft rüberkommen, wenn er mit Spielern spricht. Weil er das kann, weil er die Persönlichkeit hat, dass jeder zuhört."

Bilder zur Partie Juventus Turin - Real Madrid

... Sami Khediras Aktion, den Ball vor dem 1:2 abzufälschen: "Ja, das ist unglücklich. Natürlich haben wir Kontakt gehabt, ich weiß wie das ist, ein CL-Finale zu verlieren, und ich hätte es ihm auch definitiv sehr gegönnt. Heute ist es natürlich schwierig, weil ich auf der anderen Seite war, aber grundsätzlich haben Juve und auch er persönlich eine tolle Saison gespielt. Ich hab ihm gratuliert zu dieser Saison und gesagt, dass er den Kopf hochnehmen soll. Man muss verstehen, dass er traurig ist, ich habe 2012 auch nicht so viele Interviews nach dem Finale gegeben."

... seinen kleinen Sohn: "Der ist müde, es ist ein bisschen spät, aber ich konnte ihm den Wunsch nicht ausschlagen, heute hier dabei zu sein."

... das Vorhaben, ihm zu erklären, was der Papa geschafft hat: "Er wird das von alleine mitbekommen. Ich bin nicht der, der ihm erzählen muss, was Papa erreicht hat. Mir reicht es völlig aus, wenn er mit mir als Papa zufrieden ist, alles andere ist zweitrangig."

... die Ansprache des Ministerpräsidenten in der Kabine: "Hab mich um meinen Sohn gekümmert, hab nicht mitbekommen, was gesagt worden ist."