Champions League

Nachwehen des Anschlags auf Borussia Dortmund: Sportdirektor Michael Zorc ist realistisch

Nach dem CL-Aus nun gegen Gladbach und Bayern

Nachwehen des Anschlags: Zorc ist realistisch

Leerer Blick: BVB-Keeper Roman Bürki in Monaco.

Leerer Blick: BVB-Keeper Roman Bürki in Monaco. imago

Als Thomas Tuchel am Mittwochabend nach dem Ausscheiden in Monaco am Sky-Mikrofon gebeten wurde, Bilanz unter diese Champions-League-Saison zu ziehen, formulierte Dortmunds Trainer auch positive Worte - und klammerte das Hin- und Rückspiel gegen die Monegassen aus dem normalen Geschehen in einer Champions-League-Saison aus. Schließlich stand seine Borussia in beiden Partien unter den Eindrücken des Anschlags vom 11. April.

Zorc: Verarbeitung kann Wochen dauern

Doch inwiefern werden diese den BVB nun im Saisonendspurt auch weiter beeinflussen? Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc gibt sich diesbezüglich keinen Illusionen hin. "Experten sagen, dass das noch einige Wochen dauern kann", erklärte er. Zumal jeder Spieler unterschiedlich mit dem Vorfall umgehen dürfte. Dem einen gelingt es schneller, die dramatischen Erlebnisse zu verarbeiten, dem anderen weniger.

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Spielbericht

Am Mittwochabend sorgte ein Zwischenfall vor dem Spiel für erneutes Unwohlsein bei den Dortmundern. Auf Anordnung der monegassischen Polizei musste der Mannschaftsbus bei der Abfahrt am Hotel eine gute Viertelstunde länger als geplant stehen bleiben, als das Team bereits geschlossen im Bus saß. Die Gründe dafür indes wurden dem BVB nicht mitgeteilt. Während Tuchel in diesen Minuten ein mulmiges Gefühl beschlichen hatte, wie er später einräumte, bekräftigte Torschütze Marco Reus, dass der unfreiwillige Stopp die Spielvorbereitung nicht entscheidend gestört habe. Auch Marcel Schmelzer wollte den Vorfall nicht als Ausrede gelten lassen, sagte aber auch: "Wir müssten lügen, wenn wir sagen würden, dass uns das nicht nervös gemacht hat."

Bürki: "Waren nicht hundertprozentig bereit"

Dortmund fand dann vor allem im Defensivverhalten schlecht ins Spiel: Das 0:1 fiel in der dritten, das 0:2 in der 17. Minute. So gestand Torwart Roman Bürki: "Wir waren nicht hundertprozentig bereit, das war ausschlaggebend." Der Schweizer verriet zudem zwar, dass er wegen der Eindrücke des Anschlags noch immer schlecht schlafe, allerdings solle der Vorfall vor acht Tagen "nicht als Ausrede" herhalten, sagte der Schweizer.

Wie lange der Anschlag die Dortmunder noch begleiten wird, vermag niemand zu sagen. Trotzdem gab Sportdirektor Zorc mit Blick auf die Zielgerade dieser Saison die Devise aus: "Wir müssen uns den Aufgaben stellen." Die nächsten Stationen heißen: am Samstag Borussia Mönchengladbach - und am Mittwoch kommender Woche im DFB-Pokalhalbfinale Bayern München.

lei