Champions League

Hummels: "BVB hat das Potenzial, aber gewinnen will ich"

Interview mit dem Bayern-Verteidiger über die Königsklasse

Hummels: "BVB hat das Potenzial, aber gewinnen will ich"

Freut sich auf die Champions League und denkt noch immer an die schmerzhafteste Niederlage: Mats Hummels.

Freut sich auf die Champions League und denkt noch immer an die schmerzhafteste Niederlage: Mats Hummels. imago

27 Jahre hat Hummels auf dem Buckel und genauso viele Partien in der Champions League gespielt. Nicht wenig, aber auch nicht beeindruckend viel für einen Spieler, der gefühlt in der Liga der Besten unterwegs ist. "Ich hätte gedacht, es sind ein paar mehr", sagt Hummels offen, erinnert sich dann aber daran, dass er mit dem BVB zwei Runden in der Europa League absolvierte.

Sein erstes Spiel mit der markanten Hymne beim Einlaufen bestritt der gebürtige Bergisch-Gladbacher im September 2011. Mit der Borussia debütierte er gegen den FC Arsenal, am Ende hieß es 1:1, aber Hummels hat das alles vor Augen, als wäre es gestern gewesen. "Perisic glich kurz vor Schluss aus, wir hatten danach durch Mohamad Zidan noch die Chance auf das 2:1. Es war ein überragendes Spiel von uns."

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Champions League - Vorrunde, 1. Spieltag
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Mit den Dortmundern erlebte er unter Klopp weitere Highlights, unter anderem das Drama beim 3:2-Heimsieg gegen den FC Malaga, die Wahnsinns-Spiele gegen Real Madrid mit dem Lewandowski-Viererpack zum 4:1 und der folgenden Zitterpartie im Rückspiel ("Ich habe mir vor ein paar Monaten die letzte Viertelstunde nochmal im TV angesehen und ich wusste gar nicht, wie unfassbar nah wir am Ausscheiden waren") und natürlich das Finale von Wembley gegen den FC Bayern, seinen jetzigen Arbeitgeber. Zwar sagt Hummels, dass es sich "damals nicht wie der schwärzeste Karrieremoment angefühlt" habe, doch der Schmerz der Niederlage wurde langsam immer größer. "Erst in den Jahren danach ist mir klar geworden, wie unglaublich nah wir am Titel waren, von der Leistung und vom Ergebnis her. Heute ist es die Niederlage, die am meisten wehtut."

In ein Champions-League-Spiel zu gehen, egal gegen wen, und nicht Außenseiter zu sein, ist eine Erfahrung, auf die ich mich sehr freue.

Mats Hummels

Mit den Münchnern dürfte Hummels bei einem Verein angekommen sein, bei dem Niederlagen eher die Ausnahme sind. "In Dortmund haben wir uns intern auch hohe Ziele gesetzt, wir wollten nicht nur die Gruppenphase überstehen", sagt der frühere BVB-Profi. Beim Halbfinalisten der vergangenen drei Jahre kommt nun eine andere Herangehensweise auf ihn zu. "In ein Champions-League-Spiel zu gehen, egal gegen wen, und nicht Außenseiter zu sein, ist eine Erfahrung, auf die ich mich sehr freue."

Aus der Bundesliga traut er neben dem FC Bayern weiterhin dem BVB "den großen Wurf in der Königsklasse zu, "denn das Potenzial ist auf jeden Fall da, auch wenn ich am liebsten selbst gewinnen will". Ansonsten sieht er "die üblichen Verdächtigen" in der Favoritenrolle. Besonders freute sich Hummels nach der Auslosung zur Gruppenphase, denn mit Atletico, PSV Eindhoven und Rostow "warten drei Gegner, gegen die ich noch nie gespielt habe und das wünsche ich mir persönlich immer vor einer solchen Auslosung", sagt Hummels.

Im großen Sonderheft des kicker sportmagazins zur Champions League spricht Hummels über seine Ziele in der Königsklasse. Über seine Erfahrungen mit dem neuen Coach Carlo Ancelotti im Vergleich zu Jürgen Klopp und Hermann Gerland. Außerdem äußert er sich über seinen Wechsel vom BVB nach München und wie er als Dortmunder die Bayern in der Champions League wahrgenommen hat.

kon