"Wir sind gut vorbereitet, wir kennen die Ausgangssituation, und wir wissen, dass wir 90 Minuten haben, um ein Tor zu machen", sagte Weltmeister Neuer am Montagabend und stellte fest: "Wir haben reichlich Zeit und sind bis in die Haarspitzen motiviert. Wir haben die Möglichkeit, zu Hause das Finale zu erreichen und werden alles dafür tun." Von einem spanischen Trauma (nach dem Aus gegen Real Madrid 2014 und dem gegen Barcelona 2015 droht nun im dritten Jahr in Folge das Aus im Halbfinale gegen einen Klub aus der Primera Division) möchte Neuer nichts wissen. "Wir haben keine Angst, außerdem sind es ja immer unterschiedliche Mannschaften", betonte der 30-Jährige und berief sich auf ein altbekanntes Sprichwort: "Aller guten Dinge sind drei."
Das Ziel der Bayern ist also klar: Mailand am 28. Mai soll es sein, dort findet das Champions-League-Finale statt. Der Gegner dann dürfte den Bayern derzeit völlig egal sein, das Hier und Jetzt ist es, was zählt. Das machte Javi Martinez unmissverständlich deutlich: "Wir spielen morgen ein Halbfinale in der Champions League. Wir sind konzentriert und wollen das Triple erreichen."
Javi Martinez glaubt an die Bayern
Dass es gegen Atletico kein Zuckerschlecken wird, weiß der Spanier nur zu gut. Martinez warnt auch eindringlich davor, die Madrider ausschließlich auf ihre Defensivstärke zu reduzieren. "Nur mit einer guten Abwehr schafft man es nicht ins Halbfinale der Champions League und spielt auch nicht um die spanische Meisterschaft mit. Sie haben technisch sehr gute Spieler und sind eine der stärksten Mannschaften überhaupt", sagte der 27-Jährige, "aber ich glaube an unsere Mannschaft und daran, dass wir ins Finale kommen werden."
Sie harmonieren sehr gut in der Defensive, die Absprachen sind gut, die Automatismen greifen. Das ist ähnlich wie bei uns.
Manuel Neuer
Warum er daran glaubt? Weil "wir von der ersten Minute an intensiv spielen werden" und "unsere Offensive eine der besten in Europa" ist. Dennoch ist ihm klar, dass es eine heikle Angelegenheit wird, vor allem dann, wenn die Colchoneros treffen sollten: "Wenn sie ein Tor schießen, dann wird es schwer. Wir müssen also versuchen, kein Tor zuzulassen."
Zuversichtlich: Javi Martinez. Getty Images
Für Neuer gibt es keinen großen Qualitätsunterschied zwischen Bayern und Atletico. "Sie harmonieren sehr gut in der Defensive, die Absprachen sind gut, die Automatismen greifen. Das ist ähnlich wie bei uns", stellte der Nationaltorhüter fest. Psychologisch sieht er sein Team jedoch ein wenig im Vorteil, gerade wegen der positiven Erfahrungen aus der Vergangenheit, wie den Spielen gegen Juventus Turin. Die haben deutlich gemacht, dass "wir immer in der Lage sind, gegen defensivstarke Teams Tore zu erzielen." Außerdem rechnet Neuer damit, dass der Rückhalt des Publikums weiteren Auftrieb geben wird, zumal es für die Iberer ein völlig neues Terrain ist: "Atletico kennt die Atmosphäre in der Allianz-Arena nicht. Das ist gut für uns."
Neuer will Geschenke verteilen und freut sich für Boateng
Mit Blick auf die Tatsache, dass es das letzte Champions-League-Heimspiel von Pep Guardiola als Bayern-Trainer sein wird, äußerte Neuer den Wunsch, dass man dem Trainer "natürlich ein Geschenk machen will, aber auch unseren Fans und uns selbst. Wir wollen einfach den totalen Erfolg."
Die Rückkehr von Jerome Boateng hat Neuer mit Freude zur Kenntnis genommen, zu etwaigen Aufstellungen wollte er sich dann aber doch nicht äußern. Diplomatisch hieß es nur: "Wir sind froh, dass Boateng wieder an Bord ist, aber die Entscheidung, ob er spielt oder nicht, liegt beim Trainer."
