Champions League

Fluch-Gefahr: Orientiert sich Wenger an Bayern-Spiel?

Arsenal vor den Duellen mit Barça

Fluch-Gefahr: Orientiert sich Wenger an Bayern-Spiel?

"Barcelona ist der Super-Favorit": Arsenal-Trainer Arsene Wenger.

"Barcelona ist der Super-Favorit": Arsenal-Trainer Arsene Wenger. picture alliance

Der FC Arsenal ist Mitfavorit auf den Premier-League-Titel, gehört zu den zehn umsatzstärksten Klubs der Welt, und trotzdem hört es sich dieser Tage manchmal so an, als würde da ein unterklassiges Team in einer Art "Spiel des Lebens" auf einen "Großen" treffen. "Es ist schwerer, die Mannschaft auf ein Spiel gegen Hull (0:0 im FA-Cup-Achtelfinale, d.Red.) vorzubereiten als auf eines gegen Barcelona", sagte Trainer Arsene Wenger zum Beispiel vor dem Champions-League-Achtelfinale. Oder: "Kein Team ist perfekt, aber Barça ist nah dran." Kurzum: "Barcelona ist der Super-Favorit."

Man könnte Wenger jetzt vorwerfen, schon einmal vorbauen zu wollen für den Fall, das Arsenal zum sechsten Mal in Folge im Achtelfinale hängen bleiben sollte. Doch er hat eben auch ein wenig Recht: Gegen dieses Barcelona, das seit 32 Pflichtspielen nicht mehr verloren hat, ist Arsenal tatsächlich schon in London (Dienstag, 20.45, Uhr, LIVE! bei kicker.de) klarer Außenseiter.

Es ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass wir dazugelernt haben.

Arsene Wenger

Wie will die Defensive um Laurent Koscielny und Per Mertesacker Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar stoppen? Sogar Wenger fehlen die Worte, wenn er über Barças Sturmtrio spricht. Die drei zeichne etwas aus, was die Franzosen "Complicité" nennen, Gemeinschaftlichkeit, eine Art blindes Verständnis. Eine passende englische Entsprechung fällt ihm nicht ein. "Neben ihrer individuellen Qualität haben sie eine großartige Solidarität", schwärmt Wenger. Wenn Messi beim 6:1 gegen Celta Vigo den Elfmeter zu Suarez passe, obwohl er selbst sein 300. Tor hätte erzielen können, dann heiße das schon was.

Mesut Özil & Co. wollen einen reifen Auftritt dagegensetzen. "Wir müssen die richtige Balance finden: frech sein, aber gleichzeitig als Einheit defensiv stark", fordert Wenger das Gegenteil von dem, was sein Team in den letzten Achtelfinalhinspielen bewerkstelligte (1:3 gegen Monaco, 0:2 gegen Bayern, 1:3 gegen Bayern, 0:4 in Milan). "Es ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass wir dazugelernt haben. Damals haben wir vielleicht ein bisschen zu sehr versucht, schon im ersten Spiel den Unterschied zu machen."

Die Erfahrungen mit Barça sind durchweg schmerzhaft

Der 2:0-Sieg gegen den FC Bayern im Oktober könnte als Vorbild für Dienstag dienen - damals spielten die Gunners mit Geduld statt Ballbesitz und wurden spät belohnt. "Irgendwann im Spiel werden wir allein wegen ihres Stils tief stehen müssen", weiß Wenger. "Man kann sie nicht stoppen, wenn man ständig hoch steht."

Es ist Teil der schlechten Erfahrungen, die Wenger schon allzu oft mit Barça gemacht hat. Das bisher letzte CL-Viertelfinale? Verloren gegen Barça (2010). Der bisher größte CL-Erfolg? Eine Finalniederlage gegen Barça (2006). Und als Wenger 1999 erstmals überhaupt als Arsenal-Trainer auf die Katalanen traf, hieß es in der Gruppenphase 1:1 und 2:4. Unter den Barça-Torschützen jeweils: Luis Enrique, der heutige Trainer.

jpe