Champions League

Heckings "Ohrfeige" für Bendtner

Wolfsburg: VfL-Trainer freut sich auf "magischen Abend"

Heckings "Ohrfeige" für Bendtner

Hat bei Bendtner genau hingesehen - und ihn nicht berücksichtigt: Trainer Dieter Hecking.

Hat bei Bendtner genau hingesehen - und ihn nicht berücksichtigt: Trainer Dieter Hecking. imago

Wenn kurz vor dem Spiel die Hymne der Champions League erklingt, hat das auch für einen "alten Hasen" wie Dante noch immer etwas Spezielles. "Das Herz schlägt dann etwas höher. Jedes Spiel in diesem Wettbewerb ist etwas Besonderes", sagt Wolfsburgs Innenverteidiger, den mit dem Achtelfinal-Hinspiel bei der KAA Gent noch etwas ganz Persönliches verbindet. Über den französischen Klub Lille OSC führte der Weg des Brasilianers einst 2006 nach Charleroi und Lüttich. Meilensteine der Karriere, ehe es 2009 in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach, Bayern München und nun in Wolfsburg für ihn weiterging.

"Belgien war ein wichtiges Land in meiner Karriere", so der 32-Jährige, "ich bin glücklich, wieder hier zu sein." Dass damals zu seiner Zeit Anderlecht, Lüttich oder Brügge den Ton in der Liga angaben und nun der Überraschungsmeister KAA Gent für Furore sorgt, ist für Dante ein Zeichen, "wie schnell es im Fußball geht". Aber: "Gents Mannschaft hat es verdient, so wie sie spielt."

Hecking lässt seine Kontakte spielen

Lob, dem sich auch Dantes Trainer anschließt. Dass es sich beim Gegner um eine tolle Mannschaft handele, sei ihm schon letztes Jahr klar gewesen. "Ich habe seit frühester Kindheit sehr gute Verbindungen nach Belgien." Als klar war, dass es gegen die "Koninklijke Atletiek Associatie" gehen würde, habe er seine Freunde in dem Nachbarland mobilisiert, um ihm Informationen zu geben, die er bis dahin noch nicht hatte, so Hecking. "Der Respekt gegenüber Gent ist mir in Deutschland nicht ausreichend genug. Ich habe von vornherein gesagt: Stellt euch das nicht so leicht vor", warnt der 51-Jährige im Vorfeld der Partie in der Ghelamco Arena der Ostflandern. Dort werden am Mittwochabend 20 000 Zuschauer für ein Highlight für beide Klubs, womöglich sogar für einen "magischen Abend" sorgen, ist sich Hecking sicher. "Die Champions Leage ist auch für mich etwas Besonderes. Wir haben es uns erarbeitet. Diese Abende elektrisieren."

Hecking verzichtet auf Bendtner

Aufhorchen lässt derweil Heckings Kader-Zusammenstellung für den Trip nach Belgien. Mit Niklas Klinger aus der Regionalliga-Mannschaft bestieg am Dienstag neben Koen Casteels (spielt für den verletzten Diego Benaglio) und Reservetorwart Max Grün ein dritter Keeper den Flieger. Zugleich nahm Hecking aber nur 15 statt der üblichen 16 Feldspieler mit. Begründung des Trainers kurz und knapp: "Mehr gab es nicht, die für mich infrage kamen." Eine Abrechnung mit einem Ex-Stürmerstar und eine schallende verbale "Ohrfeige" für den extravaganten Dänen Niklas Bendtner, den Hecking wie schon zuletzt in der Liga gegen Ingolstadt mangels Trainingsleistung nicht berücksichtigte und in Wolfsburg zurückließ. Stattdessen ist Youngster Leandro Putaro (19) dabei - sportlich diesmal als Back-up im Angriff und symbolisch als deutliches Zeichen für Bendtner, dass dessen Lichter beim VfL allmählich ausgehen.

Michael Richter