Champions League

Sevilla: Borussia-Park statt der "echten Angst"

Andalusier reisen mit guten Erinnerungen zu den Fohlen

Sevilla: Borussia-Park statt der "echten Angst"

Szene aus dem Hinspiel: Sevillas Edeltechniker Ever Banega (Mitte) lässt sich nach seinem 2:0 feiern.

Szene aus dem Hinspiel: Sevillas Edeltechniker Ever Banega (Mitte) lässt sich nach seinem 2:0 feiern. Getty Images

Die Stärke: Ramon Sanchez Pizjuan

Vor der Saison auf Grund der einmal mehr klugen Einkaufspolitik von Sportdirektor Monchi Rodriguez als einer der Geheimfavoriten in der Primera Division gehandelt, sind Ansprüche und Wirklichkeit beim FC Sevilla derzeit weit voneinander entfernt. In der Liga hat man aktuell fünf Punkte Rückstand auf die Europa-League-Plätze, die Champions League ist bereits in weiterer Ferne. Dabei hat die Mannschaft ihr Potenzial bereits mehrmals gezeigt. Knackpunkt: Das gelang bis dato nur im heimischen Ramon Sanchez Pizjuan.

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Im Hinspiel wurden die Gladbacher mit 3:0 abgewatscht, auch der FC Barcelona (2:1) und zuletzt Real Madrid (3:2) mussten ohne Punkte aus Andalusien abreisen. Begeisternden Auftritten folgten aber immer wieder erschreckende Leistungen. So auch am vergangenen Wochenende das 0:2 bei Real Sociedad, das speziell Präsident José Castro auf den Plan rief: "Eine Mannschaft, die Real und Barça geschlagen hat, muss konstanter sein und auch gegen die anderen Teams der Liga gewinnen."

Ausgerechnet jetzt wartet eines der wichtigsten Spiele der gesamten Hinrunde, deshalb fordert Castro auch: "Wir müssen gewinnen, um die Chance aufs Achtelfinale zu wahren. Oder zumindest dürfen wir nicht verlieren, damit wir die Europa League in der eigenen Hand haben." Allerdings ist die Borussia unter Trainer Andre Schubert zur echten Heimmacht aufgestiegen, in sieben Vergleichen verloren die Fohlen nur gegen Manchester City (1:2) und holten starke 14 Punkte.

Die Schwäche: das Auswärtsgesicht

Und da wäre ja auch noch die große Auswärtsschwäche der Sevillanos, die seit Saisonstart auf drei Punkte in der Fremde warten. Fünf Niederlagen und drei Punkteteilungen lautet die erschütternde Bilanz, alleine die letzten drei Auswärtsspiele gingen allesamt verloren (2:6 Tore). Aber: "Im vergangenen Jahr haben wir es auch geschafft, in einer schwierigen Phase gegen Gladbach zu gewinnen", erinnert sich Castro gerne an den 3:2-Sieg bei der Borussia in der Europa-League-Zwischenrunde zurück.

Im vergangenen Jahr haben wir es auch geschafft, in einer schwierigen Phase gegen Gladbach zu gewinnen.

Präsident José Castro erinnert sich gerne zurück

Einer der Garanten beim Coup im Borussia-Park war Offensivmann Vitolo, der doppelt traf. Auch beim 3:0 Mitte September gehörte der Spanier zu den auffälligsten Akteuren (kicker-Note 2,0). Es wäre also verwunderlich, wenn der "Gladbach-Experte" am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nicht zur Startaufstellung gehören würde. Nach der neuerlichen Enttäuschung am vergangenen Wochenende gab der 26-Jährige den Optimisten: "Wir arbeiten sehr gemeinschaftlich. Natürlich sind wir jetzt gerade am Boden, aber es bleibt nichts anderes übrig, als wieder aufzustehen und weiterzumachen."

Hat den Borussia-Park in bester Erinnerung: Sevillas Vitolo traf beim 3:2 doppelt.

Hat den Borussia-Park in bester Erinnerung: Sevillas Vitolo traf beim 3:2 doppelt. Getty Images

Emery will "einen Satz nach vorne" gesehen haben

Und auch Coach Emery, der trotz der erfolglosen Zeit nicht zur Debatte steht, wollte vor dem wichtigen CL-Spiel nicht alles schwarzmalen. "Nach einer Niederlage fällt es natürlich schwer von Fortschritt zu sprechen. Aber wir haben definitiv einen Satz nach vorne gemacht, nur die Punkte fehlen uns." Noch schwerer traf die Sevillanos der Ausfall von Abwehrhüne Marco Andreolli, der bereits in der 21. Minute mit einer Trage vom Feld musste. Hinterher stellte sich heraus, dass sich die Leihgabe von Inter Mailand die Achillessehne gerissen hatte und bis zu acht Monate ausfallen dürfte.

Speziell Präsident Castro machte die Meldung zu schaffen: "Er ist ein großartiger Junge, der uns bis jetzt viel gegeben hat." In den kommenden Monaten kann der Italiener aber nicht mithelfen, die große Auswärtsschwäche zu bekämpfen. Nerven behalten ist angesagt, das weiß auch Emery: "Wir müssen vermeiden, dass die sieglosen Spiele in der Fremde zu einer echten Angst werden."

msc