Champions League

Portugal-Schreck Müller will seinen Ruf behalten

Lahm im Mittelfeld, Boateng reist nach, Pizarro angeschlagen

Portugal-Schreck Müller will seinen Ruf behalten

Warnte gutgelaunt vor Porto: Thomas Müller.

Warnte gutgelaunt vor Porto: Thomas Müller. picture alliance

"Wir haben genug über die Situation gesprochen. Wir werden das Bestmögliche versuchen. Wir lamentieren nicht", wollte Guardiola die Problematik ohne die Verletzten Robben, Ribery, Alaba, Schweinsteiger, Martinez und Benatia nicht thematisieren.

Die kürzeste und wichtigste Aussage Guardiolas bestand aus genau zwei Buchstaben. Ein knappes, aber sehr bestimmtes "Ja" in Bezug auf Philipp Lahm und dessen Position. Sie soll im Mittelfeld liegen. Verständlich. Gerade nach den Ausfällen von Franck Ribery und Arjen Robben benötigt Guardiola im Mittelfeld spielstarke Akteure, Passspiel statt Dribblings ist in diesen Tagen angesagt, gerne auch mal ein langer Ball auf Müller und Robert Lewandowski vorne.

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Apropos Müller: Diese gilt im Land der Seefahrer nach seinen drei Treffern bei der WM gegen sie als "Portugal-Schreck", Müller kann damit sehr gut leben: "Das würde ich natürlich gerne aufrecht erhalten." Müller teilt die Meinung seines Sportvorstandes Matthias Sammer, der am Montag von einer "kleinen, aber feinen Gruppe" gesprochen hatte, die das Halbfinale auch ohne sechs verletzte Stars erreichen soll. "Wir vertrauen auf die Gruppe", machte er klar, zumal die Erlebnisse in Dortmund (Liga) und Leverkusen (Pokal) mit knappen Siegen die Mannschaft nochmals zusammengeschweißt hätten. Dennoch warnt er: "Porto ist eine starke Mannschaft, die nicht einfach so bislang ungeschlagen in der Champions League ist. Im Viertelfinale gibt es keine Spiele mehr, die leicht von der Hand gehen." Für ein Schmunzeln sorgte er einmal mehr, als er auf das berühmte Hackentor Madjers im Finale 1987 angesprochen wurde: "Ich kenne das Tor nicht."

Guardiola: "Wir brauchen eine super Leistung"

Mit der Vergangenheit beschäftigen sich die Bayern nicht groß, auch Manuel Neuer nicht, der an Porto sehr gute Erinnerungen hat. In seiner ersten Champions League-Saison schaltete er 2008 mit Schalke den FC aus, im Rückspiel hielt er nach zahlreichen Glanzparaden davor noch zwei Versuche im Elfmeterschießen. "Die Szenen habe ich mir aber nicht noch einmal angeschaut."

Müller wiederum hofft, dass Porto anders als viele Gegner in der Bundesliga Räume anbietet, weil sie mitspielen wollen. Davon geht auch Guardiola aus, der Porto nicht für eine typische Kontermannschaft hält. "Sie wollen unbedingt spielen, schalten gut um, haben ein sehr gutes Angriffspressing, und jeder Spieler verfügt über eine hohe individuelle Qualität."

Das Fazit des Trainers: "Wir brauchen eine super Leistung." Richten sollen es wohl die Akteure des Frankfurt-Spiels, lediglich der dort geschonte Neuer kehrt für Pepe Reina ins Tor zurück. Und natürlich Jerome Boateng. Der Verteidiger reiste nach einem privaten Gerichtstermin noch am Montag nach und steht ebenfalls zur Verfügung.

Pizarro leicht angeschlagen

Das dienstägliche Abschlusstraining konnten bis auf den Angreifer Claudio Pizarro alle Akteure mitmachen. Der Peruaner klagte über ein paar muskuläre Probleme, soll aber am Mittwochabend auf der Bank sitzen.

Frank Linkesch