Champions League

Mourinho: "Ein Scheitern wird an mir festgemacht"

Ronaldo steigt ins Training ein

Mourinho: "Ein Scheitern wird an mir festgemacht"

Real-Coach José Mourinho glaubt noch an ein Wunder gegen Borussia Dortmund.

Real-Coach José Mourinho glaubt noch an ein Wunder gegen Borussia Dortmund. Getty Images

Ronaldo trainiert wieder

Vor einer Woche überraschte "The Special One", als er entgegen der Gepflogenheiten auf der Pressekonferenz gleich seine komplette Startaufstellung präsentierte. Genutzt hat die Demonstration des Selbstvertrauens wenig, der deutsche Meister fügte dem spanischen Titelträger eine bittere 1:4-Niederlage zu.

Vor dem Rückspiel gab sich Mourinho nun deutlich zugeknöpfter: "Zur Aufstellung kann ich ihnen nichts sagen", so der 50-Jährige am Montagmittag auf der Pressekonferenz der Königlichen in Madrid. Da hinter einigen Spielern noch Fragezeichen stehen, sei die Situation anders.

Doch zumindest in Sachen Cristiano Ronaldo, der wegen musklärer Probleme im Oberschenkel am Wochenende geschont wurde, deutet alles auf einen Einsatz hin. "CR7" konnte am Montagvormittag das komplette Training in der Gruppe der Stammspieler absolvieren. "Ihm geht es gut", so sein Landsmann Mourinho, der zu Arbeloa (Rückenprobleme) aber keine Aussage machte.

Ein Aus würde mein Scheitern sein.

José Mourinho

Egal, welches Personal Mourinho ins Rennen schicken kann, es steht jede Menge auf dem Spiel: "Es ist das wichtigste Spiel des Klubs in den letzten zehn Jahren", sagte Mourinho. Und auch für ihn selbst geht es um viel: "Ein Sieg wird der gesamten Mannschaft zugeschrieben, eine Niederlage würde am Trainer, würde an mir festgemacht werden", sagte er: "Das ist nicht nur bei Real Madrid so, sondern auch bei anderen Vereinen auf der ganzen Welt", so der Portugiese, der bei den Königlichen alles andere als unumstritten ist.

Zuletzt wurden Gerüchte laut, wonach Mourinho mit einer Rückkehr zum FC Chelsea liebäugeln soll. Kontakte zu den Londonern wies er zurück.

Kein "Freundschaftsspiel": Mourinho kündigt mehr Aggressivität an

Daran, dass es im Falle eines Verpassens des Endspiels sein letztes Champions-League-Spiel als Real-Coach gewesen sein könnte, verschwende er momentan keine Gedanken. Seine ganze Konzentration gilt der Aufholjagd und er hat auch schon ein probates Mittel auserkoren, um doch noch das Endspiel in Wembley zu erreichen: Aggressivität.

Denn Mourinho erinnerte daran, dass der vierfache Torschütze Lewandowski in den 90 Minuten von Dortmund von seinen Spielern "kein einziges Mal gefoult" wurde, fast fühlte er sich an ein "Freundschaftsspiel" erinnert. Dies werde sich vor eigenem Publikum ändern, ohne aber unfair zu spielen.

Mourinho glaubt noch fest daran, das Unmögliche noch zu schaffen: "Im Fußball ist alles möglich." Allerdings ist er sich der Schwere der Aufgabe bewusst, zumal er erneut den Gegner in den höchsten Tönen lobte: "Ich halte Dortmund seit Anfang der Saison für einen Titel-Kandidaten. Der Verein hat eine tolle Struktur, viel Ruhe und einen großen Trainer."

Ramos: "BVB hat Dynamit"

Auch Verteidiger Sergio Ramos hat viel Respekt vor dem BVB: "Borussia hat vorne mit Mario Götze und Robert Lewandowski Dynamit", so der spanische Nationalspieler.

Wie sein Trainer hält der 27-Jährige Aggressivität auch für eine Möglichkeit, um das Ergebnis noch zu drehen. Allerdings sieht er auch die andere Seite der Medaille: "Fouls in Strafraumnähe bergen auch Gefahr. Aber vielleicht schaffen wir es, sie früher zu stellen", so Ramos. Zudem dürfe Real Madrid nicht den Fehler machen, sich zu sehr auf Lewandowski zu fokussieren.

Zum vierten Mal werden sich Real Madrid und Borussia Dortmund in dieser Saison gegenüberstehen, noch wartet der spanische Rekordmeister auf einen Sieg. "Leidenschaft, Einsatz und Willen", seien unersetzlich, um das 1:4 noch wettzumachen, so Ramos: "Nur mit dem Wappen auf der Brust gewinnst du nicht", erinnerte er an die Grundtugenden des Fußballs.

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