Einen Sieg von Metalist Charkow im anderen Gruppenspiel gegen Rosenborg Trondheim vorausgesetzt, könnte Bayer 04 am Donnerstagabend (21.05 Uhr, LIVE! auf kicker.de) schon den Einzug in die Zwischenrunde perfekt machen. Dafür müsste gegen Rapid Wien ein Dreier her – und wer möchte daran zweifeln? Schließlich ist es erst zwei Wochen her, dass die Leverkusener den österreichischen Rekordmeister im Wiener Ernst-Happel-Stadion beinahe nach Belieben dominierte und mit einem überragenden Gonzalo Castro (kicker-Note 1) zu einem 4:0-Sieg stürmte.
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Gerade in diesem klaren Ergebnis liegt das Problem für Hyypiä, der den Eindruck zu vertreiben versucht, es handle sich um eine Pflichtaufgabe, die im Vorbeigehen zu erledigen wäre. "Das 4:0 ist ein gefährliches Ergebnis", sagt der Finne daher auch wenig überraschend, um gleich darauf zu mahnen: "Wir müssen die gleiche Entschlossenheit an den Tag legen, wenn nur fünf Prozent fehlen, wird es schwierig."
Wir werden in Leverkusen unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen.
Rapid-Trainer Peter Schöttel
Auch Lars Bender erwartet eine schwerere Aufgabe: "Diesmal wird es bestimmt ein anderes Spiel. Die werden hochmotiviert sein, das erste Duell vergessen zu machen." Doch ob die Motivation reicht, um den Rheinländern Paroli zu bieten? Personell geht Rapid am Stock. Guido Burgstaller fehlt gesperrt, Muhammed Ildiz ist krank, Steffen Hofmann, Markus Heikkinen, Christopher Drazan, Deni Alar, Kristijan Dobras und Brian Behrendt müssen allesamt verletzt passen. Trainer Peter Schöttel muss den Kader daher mit Amateuren auffüllen. Dennoch kündigt er an: "Wir werden in Leverkusen unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen und uns zu wehren wissen."
Bayer 04 sollte also wachsam sein, wie auch Manuel Friedrich am Mittwoch betonte: "Wir müssen auf den Punkt wach und konzentriert sein und Wien unser Spiel aufzwingen." Der Routinier untermauerte seine Forderung mit zwei Fußballweisheiten: Auf "Für das, was in der Vergangenheit war, kannst du dir im Fußball nichts kaufen" ließ er den Hinweis "Es geht jetzt wieder bei 0:0 los" folgen.
Rolfes darf ran, Boenisch muss zuschauen
Die Entscheidung, in welcher Formation Teamchef Hyypiä und Trainer Sascha Lewandowski die Leverkusener aufs Feld schicken, wird erst am Spieltag fallen, wie Hyypiä erklärte. Was sicher ist: Für den nach einer Ellbogen-OP noch indisponierten Bernd Leno wird erneut Michael Rensing zwischen den Pfosten stehen. Davor beginnt allerdings schon das Gedränge. Obwohl Renato Augusto, Michal Kadlec, Daniel Schwaab und Karim Bellarabi fehlen, ist mit Wechseln zu rechnen. Philipp Wollscheid trainierte nach überstandener Grippe am Mittwoch wieder mit und dürfte zumindest im Kader stehen. Ebenso wie Kapitän Simon Rolfes, der trotz seines 80-Sekunden-Rots gegen Fortuna Düsseldorf (3:2) in der Europa League spielberechtigt ist. Im Gegensatz zu Sebastian Boenisch. Der neu verpflichtete Linksverteidiger kann erst nach erfolgter Meldung bei der UEFA und damit erst in 2013 international eingreifen. Somit wäre er frühestens im Sechzehntelfinale (14. und 21. Februar 2013) einsatzfähig. Gegen Rapid, das in acht Auswärtsspielen bei deutschen Mannschaften noch keinen Punkt holte, muss es auch ohne ihn gehen.