Champions League

Mourinho: Respekt vor "Herzblut" der schwarzen Bestie

Real-Trainer voll des Lobes vor CL-Halbfinale

Mourinho: Respekt vor "Herzblut" der schwarzen Bestie

"Sehen Sie das?" Real-Trainer José Mourinho antwortete auf die Frage eines Journalisten  gestenreich.

"Sehen Sie das?" Real-Trainer José Mourinho antwortete auf die Frage eines Journalisten gestenreich. getty images

"La Bestia Negra", die schwarze Bestie, nennt man den FC Bayern in der spanischen Hauptstadt. Zu oft schon brachte sie das "weiße Ballett" ins Stolpern - Vergangenheit, sagt Real-Trainer José Mourinho trotzig. "Das sind historische Zahlen, die keine Bedeutung haben." Respekt vor dem FCB ist dennoch vorhanden, und zwar jede Menge. "Die Mannschaft ist ein starkes Kollektiv, sie hat sich unter der Handschrift von Louis van Gaal entwickelt", so Mourinho, einst beim FC Barcelona Co-Trainer unter dem Niederländer. Den aktuellen Coach Jupp Heynckes adelte "Mou" aber als ebenso hervorragenden seiner Zunft. Trotz der zuletzt mauen Liga-Auftritte des deutschen Rekordmeisters will er auch kein Motivationsproblem erkennen. "Die Bayern werden mit viel Herzblut spielen", ist sich Mourinho sicher und versprach: "Es wird ein großes Spiel!"

Mourinho erteilt der Bundesliga eine Absage - Lob für Webb

Doch wer spielt bei dem großen Spiel? Mourinho ließ sich nicht in die Karten schauen. "Mit ist schon klar, wer spielt, wer auf der Bank sitzt und wer auf der Tribüne. Ich habe keine Zweifel, aber ich werde dazu bis morgen nichts sagen", erklärte er. Überraschend deutlich wurde der 49-Jährige bei der Frage, ob man ihn denn irgendwann mal in der Bundesliga sehen werde, womöglich sogar beim FCB. "Sehen Sie das hier?" fragte er den Journalisten und zeigte auf die Kopfhörer. "Ich brauche die, um ihre Frage zu verstehen. Deutsch zählt zu den Sprachen, die ich nicht beherrsche. Und die Kommunikation ist extrem wichtig. Deswegen sage ich: nein."

Mourinho fand aber auch für die Bundesliga anerkennende Worte - und nicht ganz überraschend auch wieder Schiedsrichter Howard Webb. Der Engländer ist auf der iberischen Halbinsel nicht gerade beliebt seit dem WM-Finale 2010 zwischen Spanien und der Niederlande. Dass er damals Nigel de Jong nach dem üblen Tritt an Xabi Alonso nicht vom Platz gestellt hatte, stößt vielen Spaniern noch immer übel auf.

Ich rede nur, weil mich die UEFA dazu verpflichtet.

José Mourinho

Auch Real hatte 2010 so eine Probleme mit Webb. Im Duell beim AC Mailand (2:2) traf Filippo Inzaghi zum zwischenzeitlichen 2:1 aus Abseitsposition. Die "AS" schrieb damals von einer "desaströsen Schiedsrichterleistung", zumal die Real-nahe Zeitung Platzverweise für Inzaghi und Abate erkannt hatte. Mourinho nahm den Unparteiischen damals in Schutz und ist noch heute ein Fan von Webb. Mit ihm habe er "kein Problem. Er ist ein super Schiedsrichter mit viel Erfahrung."

Lobhudelei statt Kampfansage also beim Real-Coach. Am liebsten hätte er ohnehin gar nichts gesagt, sondern wie zuletzt Karanka vorgeschoben. "Ich rede nur, weil mich die UEFA dazu verpflichtet." Das hört sich schon eher nach dem sonst so schlagfertigen Mourinho an.