Champions League

"Die Bayern als Traumbrecher"

München: Nach dem 2:0 in Marseille

"Die Bayern als Traumbrecher"

Aus der Traum? OM-Kapitän Mathieu Valbuena.

Aus der Traum? OM-Kapitän Mathieu Valbuena. imago

Tristesse in Marseille, verhaltende Freude in München. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Selbstmitleid, wir haben noch eine Chance. Nur noch eine minimale." Trainer Didier Deschamps glaubt vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag in der Allianz Arena wohl selbst nicht an das Wunder, den kriselnden französischen Vizemeister noch in die Runde der letzten Vier hieven zu können.

"Es war ein Albtraumspiel", merkte der ehemalige Münchner Alou Diarra an, der im Rückspiel gelbgesperrt fehlen wird. "Die Hürde war zu hoch", titelte "France Football", "Bayern München hat dem europäischen Abenteuer von OM höchstwahrscheinlich ein Ende gesetzt, ohne dabei besonders zu glänzen."

Besonders geglänzt hat der FCB nicht, meint auch Weltmeister und Champions-League-Sieger Jürgen Kohler im kicker: "Nur Lob haben die Bayern für diese Leistung aber nicht verdient. Allein Neuer war mit seiner Ruhe und Sicherheit ein Lichtblick. Die Offensive überzeugte mich über weite Strecken nicht. Da fehlte es in mehreren Situationen am Tempo. Und sind wir ehrlich: Hätte Marseille einen Torwart im Kasten gehabt, wäre Gomez' Tor zum 1:0 nicht gefallen. Den Ball kann er ja mit der Kappe fangen. Dass die Franzosen personelle Probleme hatten, kam den Münchnern natürlich entgegen."

Doch, so merkt Kohler an: "Zweinull in Marseille - das Ergebnis passt." Das bringt den FCB in eine komfortable Ausgangsposition. "Für Marseille wird das Rückspiel in München so schwer wie die Besteigung des Mount Everest - in kurzen Hosen und Flip-Flops", glaubt Le Monde. Für Le Parisien "liegt Marseille dem Riesen Bayern zu Füßen".

Der Riese will sich aber "nicht unter Druck setzen", wie Trainer Jupp Heynckes am Donnerstag anmerkte und auch Manuel Neuer will "nicht larifari mit dem Rückspiel umgehen". Unterstatement vom Traumbrecher aus München.