Champions League

Gala von Barcelona, Rooney erobert die Bridge

Überblick: S04 schießt Inter ab - Real besiegt Tottenham klar

Gala von Barcelona, Rooney erobert die Bridge

Rot siegt gegen Blau - dank Wayne Rooney.

Rot siegt gegen Blau - dank Wayne Rooney. Getty Images

Manchester United steht mit einem Bein im Halbfinale der Champions League. Im Aufeinandertreffen der Schwergewichte des englischen Fußballs gewannen die "Red Devils" am Mittwoch beim FC Chelsea mit 1:0. Die "Blues" waren zwar zunächst überlegen, ließen dann aber in ihren Angriffsbemühungen nach und den Gegner somit immer besser ins Spiel kommen. In der 24. Minute stand dann Rooney nach Zuspiel von Giggs goldrichtig und brachte sein Team unbedrängt in Führung. Anschließend wirkte Chelsea weitgehend ideenlos, United schien den Sieg sicher in die Pause retten zu können. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel wäre es dann aber doch fast noch passiert: Drogba traf zwar nur den Pfosten, doch Lampard hätte den Abpraller einfach ins leere Tor schießen müssen. Dort war aber Evra zur Stelle und klärte für den eigentlich schon geschlagenen van der Sar auf der Linie.

Auch nach der Pause tat Manchester nicht mehr als nötig, Chelsea tat sich aber weiterhin schwer, die massive Defensive der Ferguson-Elf zu knacken. Und wenn doch mal ein Blauer zum Abschluss kam, war van der Sar zur Stelle: In der 75. Minute fischte er mit einer guten Parade einen Kopfball von Torres noch aus dem Eck. Zudem hatte in der Nachspielzeit Chelsea Pech, als ein Foul von Evra gegen Ramires im Strafraum ungeahndet blieb. So rettete ManUnited den Sieg über die Zeit - und kam gleichzeitig zum ersten Sieg an der Stamford Bridge seit April 2002.

Barça marschiert in Richtung Semifinale

Hinten mit Unsicherheiten, aber vorne höchst effektiv: Barcelona kann schon für das Halbfinale planen.

Hinten mit Unsicherheiten, aber vorne höchst effektiv: Barcelona kann schon für das Halbfinale planen. Getty Images

Keine größeren Probleme hatte der FC Barcelona, der im heimischen Camp Nou seiner Favoritenrolle gerecht wurde und Schachtar Donezk mit 5:1 besiegte. Schon in der 2. Minute klingelte es erstmals im Kasten von Pyatov, als eine Abwehraktion von Kapitän Srna unglücklich bei Iniesta landete, der sich aus neun Metern diese Chance nicht entgehen ließ. In der Folge waren die Ukrainer zwar weitgehend in der eigenen Hälfte, lauerten aber auf den entscheidenden Konter, um schnell wieder zu egalisieren. Victor Valdes musste in der 13. Minute per Fußabwehr gegen Luiz Adriano klären. Als Dani Alves schließlich in der 34. Minute den herauslaufenden Pyatov umspielte und ins leere Tor traf (34.), war dies bereits so etwas wie die Vorentscheidung.

Nach der Pause waren die Katalanen weiter das überlegene Team - und erhöhten durch Piqué nach einem Eckball auf 3:0 (53.). Die Gäste kamen zwar nur wenige Minuten später durch Rakytskyy (59.) zum Ehrentreffer, doch schon im Gegenzug war Keita zur Stelle, um den alten Abstand wieder herzustellen. Die restliche Spielzeit versuchte das Team von Trainer Mircea Lucescu zwar, das Ergebnis noch erträglicher zu gestalten, und der spanische Tabellenführer verteidigte teilweise mit allen elf Spielern rund um den eigenen Strafraum. Doch den Schlusspunkt machte schließlich Dani Alves (86.). Die Elf von Trainer Pep Guardiola kann nun entspannt zu den heimstarken Ukrainern reisen und dürfte das Halbfinale gegen den großen spanischen Rivalen Real Madrid schon im Hinterkopf haben.

Historische Nacht für S04

Schalke jubelt über das 1:1 durch Matip - es sollten noch weitere Jubelszenen folgen.

Schalke jubelt über das 1:1 durch Matip - es sollten noch weitere Jubelszenen folgen. Getty Images

Das Giuseppe-Meazza-Stadion bleibt in bester Schalker Erinnerung: Die Königsblauen verbinden mit dem Stadion in San Siro den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte: 1997 holten die "Eurofighter" dort den UEFA-Cup. Am Dienstagabend durften die Schalker Fans eine "magische Nacht" erleben, denn im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals schlugen die Knappen den amtierenden Titelträger mit 5:2. Ein sensationelles Ergebnis, das zum größten Teil sauber herausgespielt war.

Dabei begann der Abend mit einem echten Schocker. Stankovic drosch nach einer Kopfball-Abwehr Neuers den Ball volley fast von der Mittellinie in die Maschen. Ein überragendes Tor des erfahrenen Serben (1.). Doch die Schalker boten den Mailändern vor allem in der Offensive die Stirn und kamen nach Matips Ausgleich fast auch gleich zur Führung, doch der stark aufspielende Jurado scheiterte. Die Abwehr der Rangnick-Elf wackelte allerdings die gesamte erste Halbzeit hindurch gewaltig, so dass Milito unbedrängt Inter in Front brachte. Aber wieder hatte Schalke die richtige Antwort parat: Edu machte nach Baumjohanns Pass das 2:2.

Nach Wiederbeginn musste Neuer eine Schrecksekunde überstehen, als Milito alleine vor ihm auftauchte, doch dann nutzten die Königblauen das aus, was TV-Experte Matthias Sammer in der Halbzeitpause als Inters "katastrophales Umschaltspiel" bezeichnete. Die Schalker spielten die Leonardo-Elf in der eigenen Hälfte teilweise schwindelig, weil die Italiener keinerlei Zweikampfführung an den Tag legten. Raul mit dem dritten Tor, Ranocchia per Eigentor zum 4:2 und Edu nach unsäglichem Defensivverhalten der Mailänder mit seinem zweiten Tor besiegelten den 5:2-Endstand in einem Spiel, das unabhängig vom Ausgang des Rückspiels mit Sicherheit in die Annalen der deutschen Europapokal-Geschichte eingehen wird.

Mourinho bringt Ronaldo und jubelt viermal

Neun Jahre, vier Vereine, 150 Spiele unbezwungen - José Mourinhos Liga-Heimserie dürfte so schnell nicht gebrochen werden. Ein überraschendes Ende fand sie am Samstag beim 0:1 gegen Gijon. Da war der Kopf scheinbar schon beim Viertelfinale gegen Tottenham. Wie wichtig den Königlichen die Königsklasse ist, beweist auch die Tatsache, dass der Real-Coach Cristiano Ronaldo und Außenverteidiger Marcelo spielen ließ, obwohl die medizinische Abteilung einen Einsatz ausgeschlossen hatte: "Es ist mein Risiko", sagte der "Special One" und konnte nach den 90 Minuten auf ganzer Linie jubeln. Das Duo hielt durch und Real siegte völlig verdient mit 4:0 gegen die Spurs. Adebayor machte nach Özils Ecke das 1:0, legte im zweiten Durchgang ebenfalls per Kopf nach, ehe di Maria wieder auf Özils Vorlage und Ronaldo den Endstand besorgten.

Begünstigt wurde die Aufgabe sicherlich durch das übermotivierte Auftreten von Tottenham-Stürmer Crouch, der nach zwei Fouls mit gestrecktem Bein vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych schon in der 12. Minute mit der Ampelkarte vom Platz gestellt wurde. Für die Madrilenen ist damit das Halbfinale so gut wie sicher.