"Da müssen wir dabei sein", sagte Präsident Uli Hoeneß zuletzt schon unmissverständlich. Ob er tatsächlich das Endspiel der Königsklasse meinte oder den Wettbewerb ganz allgemein, ist nicht ganz zweifelsfrei überliefert, aber angesichts der bisherigen Saison eindeutig zu beantworten. Den deutschen Rekordmeister treibt die Angst um, dass er mal wieder aus dem Konzert der Großen ausgesperrt wird. Zuletzt war dies in der Saison 2007/08 der Fall (im damaligen UEFA Cup Halbfinal-Aus gegen St. Petersburg), zuvor schon 1995/96 (UEFA-Cup-Sieger) und 1996/97 (Aus in der 1. Runde). "Wir müssen die Qualifikation für die Champions League erreichen, egal wie", so Hoeneß nach dem bitteren 0:2 in der Liga beim FC Schalke.
Hinter diesem "Egal wie" versteht Hoeneß Siege, keine schönen, verdienten, sondern einfach nur Siege – auch für das abschließende Gruppenspiel der Champions League am Mittwochabend gegen den FC Basel. Die Schweizer hoffen auf ein "Fußballwunder", denn der eidgenössische Meister muss in München gewinnen und darauf hoffen, dass der AS Rom in Cluj verliert. Die Münchner hingegen wollen den fünften Sieg im sechsten Spiel, um wieder Selbstvertrauen zu tanken, um das neue Saisonziel Platz zwei oder drei anzugehen. Aktuell sind die Bayern in der Liga Siebter, auf Rang drei (Leverkusen) sind es sechs Zähler, auf Rang zwei (Mainz) sieben Punkte.
"Wir müssen die Qualifikation für die Champions League erreichen, egal wie."
Uli Hoeneß
Deshalb richtet sich das Augenmerk der Münchner derzeit auch in erster Linie auf die Liga und das Spiel am Samstag gegen den FC St. Pauli. Einen weiteren Ausrutscher kann sich die Elf von Trainer Louis van Gaal nicht erlauben. Vier Siege bis zur Winterpause - gegen Basel, in der Liga gegen St. Pauli und Stuttgart sowie im Pokal gegen Stuttgart - "das ist ein Muss", betonte der Niederländer.
Unabhängig von der möglichen Punktausbeute denken die Bosse schon jetzt über eine Personalauffrischung im Winter nach. "Wir brauchen mehr Qualität. Vielleicht muss man den einen oder anderen neuen Impuls in der Mannschaft zu setzen. Und das werden wir in den nächsten Tagen machen." Trainer Louis van Gaal wollte sich dazu am Dienstag nicht äußern. Zur Erinnerung: Vor der Saison drängten die Macher der Bayern auf Neuzugänge, doch van Gaal bestand darauf, den Kader im Sommer nicht zu verändern.
Pranjic ist angeschlagen
Bei der Aufstellung für das Spiel gegen die Schweizer wollte sich der Niederländer wie immer nicht in die Karten schauen lassen. Klar ist nur, dass Jörg Butt im Tor wie schon vor zwei Wochen in Rom (2:3) vom 22-jährigen Thomas Kraft vertreten wird. Zudem hat Danijel Pranjic das Abschlusstraining wegen muskulärer Probleme abbrechen müssen. Sollte der Kroate ausfallen, stünde Contento parat.
