Das Rückspiel kommt zu früh: Wayne Rooney kann gegen die Bayern definitiv nicht spielen. imago
Rooney war rund um die Uhr gehegt und gepflegt worden, hatte aber am Dienstag beim Abschlusstraining des englischen Meisters gefehlt. Damit hatte sich schon abgezeichnet, dass die Einsatzchancen des Angreifers, die von der medizinischen Abteilung der Red Devils am Ostermontag noch auf 40 Prozent taxiert wurden, eher gegen null tendieren. Mit 26 Treffern ist der 24-Jährige in dieser Saison der Top-Torjäger der Premier League. Klar, dass United-Trainer Ferguson da nur ungern auf ihn verzichtet. Allerdings gab der Schotte von Anfang an den Spekulationen um eine Blitzheilung keine Nahrung. Bei der Pressekonferenz bestätigte er, dass er "keine Chance" sehe, dass Rooney gegen die Bayern spielen könne. Nach der Knöchelverletzung käme ein Einsatz "zu früh".
"Wir haben gute Fortschritte mit dem Jungen gemacht, die medizinische Abteilung war fantastisch, aber ich werde bei einem Spieler, der nicht zu 100 Prozent fit ist, kein Risiko eingehen", stellte Ferguson klar. "Ich glaube auch nicht, dass er auf der Bank sitzt." Am Montag hatte Ferguson gesagt, dass Rooney erstmals am 17. April im Derby bei Lokalrivale City wieder spielen soll. Der Stürmer arbeite mit leichten Einheiten im Wasser und auf dem Hometrainer an seinem Comeback. "Auch wenn er ein enthusiastischer Kerl ist, wird er auf die Ärzte hören und nichts überstürzen. Wir werden ihn nicht unter Druck setzen, damit er schneller zurückkehrt. Denn das würde das Aus für ihn bedeuten", ergänzte Ferguson, der hofft, dass Rooney United im Saison-Endspurt noch wertvolle Dienste leisten wird. "Er wird noch genügend Zeit haben, eine tragende Rolle in dieser Saison für uns zu spielen. Ich hoffe, dass wir gegen die Bayern weiterkommen, dann stünde er im Halbfinale wieder zur Verfügung."
Ferguson: "Wir kommen auch ohne ihn zurecht"
Das 1:0 im Hinspiel bleibt sein einziger Beitrag im CL-Viertelfinale gegen die Bayern: Wayne Rooney. imago
Ferguson glaubt fest daran, dass sein Team die Runde der letzten Vier erreicht - auch ohne Rooney: "Wir wollen nicht ohne ihn spielen, aber wir kommen auch ohne ihn zurecht." Am Samstag sah das allerdings nicht so aus. Im Topspiel gegen den FC Chelsea unterlag der amtierende englische Meister im Old Trafford mit 1:2 und verspielte die gute Ausgangsposition im Titelrennen. Fünf Spieltage vor Saisonende beträgt der Rückstand auf Chelsea zwei Punkte. Rooney-Ersatz Dimitar Berbatov wusste nicht zu überzeugen. "Ohne Rooney sind sie nicht die gleiche Mannschaft", befand Chelsea-Coach Carlo Ancelotti.
United-Kapitän Gary Neville gingen die Debatten um Rooney und dessen wundersame Heilung ohnehin auf die Nerven: "Niemand will einen Spieler von seiner Statur verlieren, erst recht nicht in dieser Phase. Aber wenn man sich nur auf einen Spieler verlässt, hat man keinen Erfolg."
