Champions League

Der Traum vom Wiedersehen mit Henry

England: Louis Saha (Manchester United) im Profil

Der Traum vom Wiedersehen mit Henry

"Ich kann es noch gar nicht glauben": Louis Saha.

"Ich kann es noch gar nicht glauben": Louis Saha. Kicker

Nachdem er in einem Amateurklub eines Pariser Vororts seine ersten Schritte vollbrachte, wurde er ins Nationale Förderungszentrum in Clairefontaine (INF) berufen. Damals wurde das INF von den Topklubs in Frankreich eher belächelt. Erst später wurde die Arbeit des Trainerstabs des Verbandes respektiert. Saha hatte als 15-jähriger Ausbildungs-Fußballer Kollegen wie Thierry Henry (Arsenal), William Gallas (Chelsea) und Philippe Christanval (Marseille).

Leicht hatte es Louis Saha allerdings nie. Als er im Sommer 1997 einen Vertrag beim Erstligisten Metz unterschrieb, bekam er prompt seine Chance und bestritt 21 Meisterschaftsspiele, aber das Verhältnis zu seinem Trainer Joël Muller war nicht das beste. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass er mir hundertprozentig vertraute", erinnert sich der dribbelstarke Stürmer.

In den 18 Monaten im Dress der Lothringer erzielte Saha nur ein Tor! Kein Wunder, dass der Klub in der Winterpause 1998 ein Angebot von Newcastle United akzeptierte. "In Newcastle war die Stimmung gelassener und auf dem Feld hatte ich als Stürmer mehr Räume als in Frankreich. Am wichtigsten war jedoch die Atmosphäre auf den Tribünen. Ich fühlte mich beflügelt", betont der ehemalige U-21-Nationalspieler.

Als er für ein Jahr nach Metz zurückkehrte, stieß Saha schnell wieder an seine Grenzen. "Als ich danach zu Fulham wechselte, war ich erleichtert, obwohl der Klub in der zweiten Liga spielte", erinnert sich der Stürmer. Von da an ging's bergauf - schlussendlich bis zum Transfer zu Manchester United. "Wahnsinn! Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich beim besten Klub der Welt bin", atmete der 1,81 m große Profi nach seinem gelungenen Debüt in seiner neuen Elf gegen Southampton auf. "Ein Tor bei meinem Debüt, welch ein Traum!", freute sich Saha, der seine Ambitionen nicht verhehlt.

Im Hintergrund steht immer mehr die französische Nationalmannschaft. Teamchef Jacques Santini muss bei der EURO in Portugal ohne den gesperrten Torjäger Djibril Cissé auskommen. "Es bleibt noch ein Platz für einen Stürmer neben den gesetzten Thierry Henry und David Trezeguet", hat Santini schon angekündigt. "Ich bin einer der Kandidaten", sagt ein stolzer Louis Saha, der schon einmal Europameister wurde. Mit der U 19 vor sieben Jahren. Im Endspiel gewann Frankreich gegen Portugal mit 1:0. Der Torschütze damals: Louis Saha.

Elie Barth