Atletico-Trainer Diego Simeone setzte bis auf eine Ausnahme auf dieselbe Elf, die in der Liga den 3:0-Sieg gegen Deportivo La Coruna gefeiert hatte: Lediglich Augusto kam für Luciano Vietto zum Zug.
Ebenfalls einen Personaltausch nahm Eindhovens Coach Phillip Cocu nach dem 1:1 gegen den SC Heerenveen vor: Mit Isimat-Mirin für Narsingh wurde es zumindest nominell defensiver.
Im Vicente Calderon gefiel die PSV, die sich defensiv zu einer Fünferkette anordnete, in der Anfangsphase mit abgeklärter und ruhiger Spielweise sowie langen Ballpassagen in den eigenen Reihen. Atletico nahm nach Ballgewinn sofort Tempo auf und versuchte das schnelle Spiel in die Spitze, es mangelte allerdings dabei zunächst an Präzision.
Nach genau 15 Minuten aber gelang die erste Kombination: Über den rechts freigelaufenen Koke kam der Ball zu Griezmann, der im Zentrum aus sieben Metern an Keeper Zoet scheiterte. In der folgenden kurzen Drangphase der Simeone-Schützlinge nickte Godin nach Eckball knapp über den Balken (17.).
Dies blieben für längere Zeit die offensiven Highlights für die Colchoneros, die kaum mehr eine Lücke im Abwehrriegel der giftigen Gäste fanden. Eindhoven, bei denen die defensiven Außen Arias und Willems immer wieder anschoben, wurde mutiger. Die Niederländer versuchten es nun mehr mit Kombinationsspiel, statt wie zuvor mit hohen Bällen auf de Jong zu agieren. Und verzeichneten dabei ab Mitte des ersten Abschnitts die besseren Ansätze (Arias, 28., van Ginkel, 29.).
Antoine Griezmann, hier gegen Andres Guardado (l.) und Jetro Willems, vergab zwei dicke Chancen. Getty Images
Griezmann scheitert erneut an Zoet
Die Rojiblancos zeigten sich durchaus beeindruckt und wurden selbst meist schon weit vor dem Strafraum ausgebremst. Bis zum nächsten Hochkaräter, als erneut Griezmann per Kopf aus drei Metern in Zoet seinen Meister fand (37.). Die Cocu-Schützlinge überstanden die folgende Drangphase Atleticos bis zur Pause unbeschadet, torlos ging es in die Kabine.
Achtelfinal-Rückspiele (15./16. März)
Die Colchoneros machten nach Wiederbeginn da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten und drängten auf die Führung. Gimenez kam dem 1:0 am nächsten, nickte nach einer Ecke Zentimeter rechts vorbei (50.). Aber auch diese Angriffswellen überstanden die Gäste - Simeone reagierte mit der Einwechslung von Torres für Augusto (56.).
Locadia trifft den Pfosten, de Jong nur Filipe Luis
Wie aus dem Nichts hatte Eindhoven die Doppelchance zum 1:0, als Oblak Locadias Schlenzer gerade noch an den Pfosten lenken konnte und der nachsetzende de Jong den im Fünfer postierten Filipe Luis anköpfte (58.). Zwei Möglichkeiten binnen Sekunden hatte aber auch Atletico durch Filipe Luis und Carrasco (62.), wenn auch nicht von derselben Qualität wie kurz zuvor die PSV.
Beide Teams hatten in einem Duell auf überschaubarem Niveau dann für längere Zeit ihr Pulver verschossen, ehe ein listiger Heber von Torres die Schlussphase einleitete (76.). Griezmann prüfte Zoet (83.), wie auch Torres, dessen Linksschuss aus spitzem Winkel der Keeper an den Pfosten lenkte (86.). Dann ging es in die Verlängerung.
Narsingh versagen die Nerven
Die begann mit einer großen Kopfballchance für den eingewechselten Madrider Lucas - drüber (94.). Die Gastgeber dominierten die Extrazeit, erspielten aber gegen die defensiv kompakte PSV keine weitere klare Möglichkeit. Guardado näherte sich für die Gäste dem Lucky Punch noch einmal an (117.), dann folgte das Elfmeterschießen.
In dem trafen die ersten 14 Schützen allesamt. Mit Narsingh, für de Jong kurz vor Ende der 120 Minuten eingewechselt, patzte ausgerechnet der frischeste Spieler auf dem Rasen und traf nur die Latte. Juanfran dagegen blieb cool und avancierte so im torreichsten Elfmeterschießen der Champions-League-Geschichte zum Matchwinner.
Atletico Madrid ist am Samstag (16 Uhr) bei Sporting Gijon zu Gast. PSV Eindhoven empfängt am Sonntag (16.45 Uhr) Ajax Amsterdam zum Spitzenspiel in der Eredivisie. Die Auslosung für die Champions-League-Viertelfinalpaarungen findet am Freitag in Nyon statt.