Bayerns Trainer Pep Guardiola hatte im Vorfeld der Partie Personalrochaden angekündigt - und hielt Wort. Im Vergleich zum 1:0 gegen Leverkusen tauschte der Spanier fünfmal: Alonso, Lewandowski, Robben, Rafinha (alle Bank) und Benatia (Rotsperre) spielten nicht von Beginn an. Dafür durften Dante, Rode und Höjbjerg ran, Gaudino feierte sein Debüt in der Königsklasse und Schweinsteiger führte den FCB als Kapitän auf das Grün.
ZSKA-Coach Leonid Slutskiy änderte seine Mannschaft gegenüber der gelungenen Generalprobe beim 1:0 bei Kuban Krasnodar dreimal: Shchennikov, Tosic und Milanov flogen aus der ersten Elf, Nababkin, Dzagoev und Doumbia erhielten das Vertrauen.
Doumbia mit der ersten Chance
Von Anfang an zogen die Bayern ihr gewohntes Spiel auf: viel Ballbesitz, passsicher, dominant. Moskau stand tief in der eigenen Hälfte und verlegte sich auf schnelle Gegenangriffe. Als die Russen den ersten Versuch unternahmen, die Bayern in Bedrängnis zu bringen, wurde es prompt gefährlich: Nach einer Eremenko-Flanke köpfte Doumbia den Ball knapp vorbei (6.).
Nach gut einer Viertelstunde ging der FCB dann aber in Führung: Ribery wurde von Natcho regelwidrig im Strafraum gestoppt, Müller verlud Akinfeev und traf - 1:0 (18.). Für den deutschen Nationalspieler war es CL-Tor Nummer 24. Damit hat er Gomez als besten FCB-Schützen in der Königsklasse abgelöst. Fünf Minuten nach dem Treffer hätte Doumbia den Ausgleich erzielen müssen: Der Ivorer setzte sich gegen die gesamte Bayern-Abwehr durch, stand plötzlich alleine vor Neuer, dieser klärte aber mit dem Fuß (23.).
Schweinsteiger schießt, Akinfeev hält
Guardiolas Team ließ sich davon aber nicht beirren, zog weiter das eigene Spiel durch und rannte permanent an. Viel Ballbesitz, kaum Chancen - zündende Ideen gingen den Offensivbemühungen des deutschen Rekordmeisters lange ab. Dann legte Ribery mal für Schweinsteiger auf. Der zog aus der zweiten Reihe ab, scheiterte aber am glänzend reagierenden Akinfeev (41.). So ging es mit einer knappen Führung für die Bayern in die Kabine.
Spielbericht
Zur Pause tauschte Guardiola zweimal: Er schonte Müller und Ribery, brachte Robben und Lewandowski. Und der Niederländer hatte die erste nennenswerte Gelegenheit im zweiten Abschnitt: Im Sechzehner kam er aus halblinker Position zum Schuss, zielte aber genau auf Akinfeev (59.). Auch nach Wiederbeginn sahen die 68.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena das Bild der ersten 45 Minuten. Bayern lief an, Moskau igelte sich hinten ein.
Artistisch: Pierre-Emile Höjbjerg bekam gegen Moskau eine Chance - im defensiven Mittelfeld neben Schweinsteiger. getty images
Die Russen waren aber nicht mehr so mutig wie im ersten Durchgang, setzten kaum noch Nadelstiche. Die Münchner zogen ein Powerplay auf und raubten der Hintermannschaft der Gäste die Luft zum Atmen. Die Bayern waren im letzten Drittel des Spielfelds nun zielstrebiger und hatten Chancen im Minutentakt.
Lewandowski an den Pfosten
Die besten Möglichkeiten hatten zunächst die beiden Joker, die zur Halbzeit kamen: Robben setzte zum Solo an, scheiterte dann aber an Akinfeev (72.). Dann steckte Götze zu Lewandowski durch, dieser traf aber nur den Pfosten (80.). Wenig später machte Rode alles klar und beraubte Moskau endgültig aller Hoffnungen auf ein Remis: Nach einer Schweinsteiger-Flanke nickte der als Rechtsverteidiger aufgebotene Ex-Frankfurter aus kurzer Distanz ein (84.). In der letzten Minute der regulären Spielzeit legte Götze nach einer ansehnlichen Kombination durch die Mitte über Robben und Lewandowski noch den dritten Treffer nach (90.) - der Schlusspunkt.
Für die Bayern war der fünfte Sieg in dieser CL-Gruppenphase hochverdient - und zugleich eine gute Generalprobe für das Derby am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg. ZSKA Moskau indes hat Winterpause - und ist auch am Montag (LIVE! ab 12 Uhr bei kicker.de) nicht im Lostopf, wenn die Achtelfinal-Partien ausgelost werden.