Bayerns Trainer Josep Guardiola beließ es nach dem 1:0 gegen Wolfsburg bei einem Wechsel und brachte Kroos für Mandzukic. Müller spielte dafür im Sturmzentrum.
Anders sah da die Situation bei den Engländern aus. City-Coach Manuel Pellegrini brachte nach der 2:3-Niederlage bei Aston Villa gleich vier Neue und tauschte vor allem auf den Außenbahnen. Die rechte Seite wurde mit Richards und Navas davor komplett neu besetzt, während Clichy links hinten verteidigte. Zabaleta, Kolarov und Milner mussten weichen. Außerdem stürmte Aguero anstelle von Negredo. Auf der Bank nahm zudem David Silva nach fast einmonatiger Verletzungspause Platz.
Spielbericht
Anfangs waren die Citizens noch darum bemüht, das Spiel ausgeglichen zu gestalten und entpuppten sich in den ersten zehn Minuten sogar als gleichwertiger Gegner. Echte Durchschlagskraft konnten die Engländer aber nicht entwickeln, dafür war der Titelverteidiger in puncto Balleroberung viel zu stark. Dzeko und Aguero hingen demnach in der Luft, während auf der anderen Seite Rafinha überlegt den Diagonalpass auf Ribery schlug. Europas Fußballer des Jahres zögerte nicht, zog aus etwa 22 Metern ab und düpierte Manchesters Schlussmann Hart. Der englische Nationalkeeper schätzte den Schuss völlig falsch ein und sah daher beim 0:1 extrem schlecht aus (7.).
ManCity verunsichert - Bayern macht zu wenig aus der eigenen Dominanz
Den Ball im Blick: Bayerns Toni Kroos und Samir Nasri (re.). Getty Images
Das Gegentor zeigte direkt Wirkung! ManCity war völlig konsterniert und hatte den Bayern in der Folge nichts mehr entgegenzusetzen. Die Münchner dominierten die Partie, hatten mehr Ballbesitz (57 Prozent) und gewannen die Mehrzahl aller Zweikämpfe (65 Prozent). Der FCB musste sich aber den Vorwurf gefallen lassen, nicht zielstrebig nach vorne gespielt und deshalb viel zu wenig aus seiner drückenden Überlegenheit gemacht zu haben. Allerdings waren die Hausherren dermaßen harmlos, dass es sich der deutsche Rekordmeister auch leisten konnte, die erste Hälfte weitgehend gemütlich über die Runden zu bringen.
Die Himmelblauen kamen dann mit mehr Elan aus der Kabine und machten den Anschein, als könnten sie den Bayern doch mehr Paroli bieten. Manchester erspielte sich auch rasch drei Eckbälle in Folge, wusste mit diesen aber nichts anzufangen und geriet dann auf die Verliererstraße. Nachdem Robbens Schlenzer noch knapp danebengegangen war (53.), schickte Dante Müller steil, der im Strafraum Hart gekonnt aussteigen ließ und dann locker aus Nahdistanz ins leere Tor einschob (56.). Damit nicht genug, denn kurz darauf folgte der nächste Streich der Bayern: Kroos leitete einen Konter prima ein und bediente Robben, der sich bedankte und aus 15 Metern mit seinem schwächeren rechten Fuß auf 3:0 erhöhte (59.).
Damit war alles klar, zumal jetzt bei den Engländern auch noch Auflösungserscheinungen zum Vorschein kamen. Robben (62.), Kroos (63.) und Müller (76., Pfosten) ließen weitere gute Möglichkeiten liegen. Urplötzlich kippte die Partie dann allerdings, auch weil der FCB die Zügel hatte schleifen lassen. Bei den Citizens spielten sich in dieser Phase die Einwechselspieler in den Vordergrund: Milner prüfte zuerst Neuer (77.), ehe Negredo gekonnt aus 16 Metern ins linke Eck traf (79.). So etwas wie Spannung kam nun auf, erst recht nachdem Boateng wegen einer Notbremse an Fernandinho Rot sah (86.). Und die Engländer hätten den Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt. Weil aber Silvas Freistoß an die Latte knallte (87.) und Negredo haarscharf neben den linken Pfosten köpfte (89.), blieb es beim letzten Endes verdienten Auswärtssieg der Bayern.
Am kommenden Samstag erwartet beide Mannschaften wieder der Ligaalltag: Bayern München reist zum Topspiel nach Leverkusen (18.30 Uhr), Manchester City empfängt zuvor den FC Everton (13.45 Uhr). In der Champions League geht's am Mittwoch, den 23. Oktober, wieder weiter: ManCity muss dann ab 18 Uhr bei ZSKA Moskau antreten, der FCB hat später am Abend Viktoria Pilsen zu Gast - Anpfiff ist um 20.45 Uhr.