Schalkes Trainer Jens Keller verzichtete nach dem 1:0-Erfolg in Mainz auf Wechsel in seiner Startformation.
Steaua-Coach Laurentiu Reghecampf, ehemaliger Bundesliga- und Zweitligaspieler in Cottbus, Aachen und Kaiserslautern, baute unter anderem auf den im Saarland aufgewachsenen polnischen Nationalspieler Szukala.
Die Schalke waren von Beginn an um Spielkontrolle bemüht. Doch nach guten Anfangsminuten hatte S04 trotz viel Engagement einige Mühe mit den lauf- und einsatzfreudigen Rumänen, die insbesondere Draxler und Boateng mit gleich mehreren Gegenspielern zu neutralisieren versuchten. Die erste Halbchance ergab sich in der 9. Minute dennoch: Nach Aufbaufehler auf der linken Steaua-Abwehrseite scheiterte Szalai aber per Flachschuss an Torhüter Tatarusanu.
Spielbericht
Nach knapp einer Viertelstunde gelang es den Gelsenkirchenern dann einmal, die Abwehr der Gäste mit einem Spielzug kurzzeitig durcheinanderzubringen. Doch Tatarusanu hat mit einem Kopfball von Boateng aus spitzem Winkel nach einer Farfan-Flanke nur wenig Mühe (14.). Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Rumänen Schalke immer besser in den Griff - auch wenn Torchancen für Steaua zunächst Mangelware blieben. Fast aus dem Nichts bot sich Boateng nach Farfans Vorarbeit über die rechte Seite dann die beste Gelegenheit der ersten Hälfte. Doch der Neuzugang vom AC Mailand traf den Ball freistehend nicht voll (30.).
Die Schlussviertelstunde der ersten 45 Minuten gehörte der Reghecampf-Elf. Tanase zwang Hildebrand aus der Distanz zu einer Parade (31.). Nach dem anschließenden Eckball wurde Stanciu mit seinem Distanzschuss gerade noch von Boateng abgeblockt (32.). Von S04 kam nur noch wenig. Doch kurz vor dem Pausenpfiff doch noch mal die Keller-Elf: Boatengs abgefälschter Schuss trudelte aber rechts am Tor vorbei (45.).
Schalke kommt spät, aber mit Macht
Nach dem Seitenwechsel waren es die Rumänen, die sich sofort hellwach präsentierten. Kapetanos spitzelte den Ball nach einer Ecke aber deutlich über das Tor (46.). Keine zehn Minuten später schlenzte Bourceanu aus halblinker Position nur knapp über das Gehäuse von Hildebrand (55.). Schalke dagegen hatte weiterhin einige Probleme im Aufbau.
Besser spät als nie: S04 bejubelte am Ende drei Treffer. Getty Images
Gerade als die Gelsenkirchener immer ideen- und ratloser zu werden schienen, fiel aus dem Nichts die kuriose Führung für die "Königsblauen". Uchida flankte von der rechten Seite hoch und mit wenig Druck in den Sechzehner. Die Hereingabe geriet zu lang für Boateng, der bereits abdrehte. Doch Tatarusanu, der offenbar mit einem Kopfballabnehmer rechnete, verspekulierte sich völlig, sodass der Ball ohne Berührung im linken Toreck landete (67.).
Der Treffer öffnete den Knoten aus Sicht der Gelsenkirchener. Plötzlich boten sich Räume, in die Keller-Elf auch mit Tempo und Entschlossenheit stieß. Die Folge: Zunächst veredelte Boateng einen gelungenen Spielzug über Farfan und Draxler zum 2:0 (78.). Wenig später sorgte eine weitere sehr ansehnliche Direktkombination über Farfan und den eingewechselten Fuchs sogar für das 3:0, das Draxler in souveräner Manier über Tatarusanu hinweg erzielte (85.). In der Nachspielzeit traf Clemens noch den Außenpfosten (90.+1).
Am Wochenende geht es für beide Teams mit dem Liga-Alltag weiter. Schalke empfängt am Samstag den FC Bayern, Steaua hat am selben Tag Timisoara zu Gast. In der Champions League tritt S04 am Dienstag, den 1. Oktober, beim FC Basel an, Bukarest empfängt zeitgleich den FC Chelsea (beide Spiele um 20.45 Uhr).