Personal: Die Bayern spielten in exakt der selben Formation wie beim 2:0 am vergangenen Samstag in Freiburg. Bei den Gastgebern tauschte Trainer Jaime Pacheco gegenüber dem mageren 0:0 im Punktspiel zu Hause gegen Gil Vicente gleich sechs Spieler aus: Für Lima, Pedrosa, Couto, Silva, Goulart und Erivan kamen Loja, Sanchez, Marcio, Jorge Silva sowie Serginho und Avalos, die erstmals in der Champions League in der Startelf standen.
Die Gruppe A im Überblick Stimmen zum Spiel
Taktik: Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld installierte vor seiner Vierer-Abwehrkette Fink und Jeremies als Abfangjäger noch hinter Effenberg. Scholl ließ sich des öfteren zurückfallen, während Santa Cruz häufig zur zweiten Spitze avancierte. Das 4-3-3-System wurde also je nach Spielsituation zum 4- 4-2 verändert. Auf Seiten der Portugiesen ließ sich Turra bei Münchner Angriffen oft hinter die Abwehrreihe fallen, spielte zuweilen wie ein Ausputzer. Pedro Emanuel beschattete Elber, die Außenverteidiger Frechaut und Loja schalteten sich häufig ins Angriffsspiel ein. Die drei Mittelfeldspieler rochierten ständig, versuchten mit Positionswechseln Unruhe zu stiften.
Spielverlauf: Porto begann stürmisch. Einen gefährlichen Frechaut-Kopfball in der dritten Minute parierte Oliver Kahn mit einem Reflex, später meisterte er einen scharfen Fernschuss von Sanchez. Porto versuchte mit langen Diagonalpässen die Bayern-Abwehr zu überwinden, doch waren diese Zuspiele zu ungenau (Sanchez). Bei aller Emsigkeit wirkte das Bemühen der Gastgeber planlos und überhastet. Der Deutsche Meister dagegen agierte ökonomisch und in der Offensive zurückhaltend, hatte folgerichtig vor der Pause keine Torchance. In der zweiten Halbzeit versuchte die Elf des Deutschen Meisters, etwas mehr für das Spiel nach vorne zu tun, produzierte dabei jedoch jede Menge Missverständnisse und Fehlpässe. Erst in der Schlussminute wurde es gefährlich, Kuffour traf per Kopfball den Pfosten.
Fazit: Die Bayern wollten nicht, die Portugiesen konnten nicht - so macht Champions League keinen Spaß.
Aus Porto berichtet Karlheinz Wild