Personal: Drei Umstellungen bei Bayern gegenüber der 1:3-Niederlage gegen Schalke: Für Salihamidzic, Santa Cruz und Sergio kamen die zuletzt in der Bundesliga gesperrten Effenberg, Elber und Linke. ManU-Trainer Ferguson veränderte seine Mannschaft gegenüber dem 0:1 vom Hinspiel auf zwei Positionen: Yorke stürmte für Solskjaer, für den gesperrten Beckham spielte Butt.
Das Viertelfinale auf einen Blick
Taktik: Die Bayern liefen nach Linkes Rückkehr wieder mit einer Dreierkette in der Abwehr auf, vor der sich eine weitere Dreierkette mit Sagnol, Jeremies und Tarnat aufbaute. Im Drei-Mann-Sturm genoss Scholl alle Freiheiten, sollte viel rochieren, sich bei Bedarf fallen lassen und die Seiten wechseln. ManU kam wie gewohnt im 4-4-2-System; Scholes nahm die Position Beckhams auf der rechten Außenbahn ein, Butt rückte ins zentrale Mittelfeld.
Spielverlauf: Die Bayern starteten furios. Die Angreifer Jancker und Elber setzten sich in 1:1-Situationen häufig durch, zudem zeigten die ManU-Abwehrspieler ungeahnte Schwächen im Stellungsspiel. Mit der frühen Führung im Rücken gewannen die Münchner weiter an Sicherheit und Selbstvertrauen, Einzelspieler wie Effenberg, Sagnol oder Scholl liefen zu starker Form auf. Andersson, meist weit vor den beiden Manndeckern agierend, überzeugte als Chef der Abwehr.
Erst nach 20 Minuten fassten die Engländer Fuß und erkämpften sich mehr Spielanteile. Ihre Mängel in der Offensive jedoch konnten sie so gut wie nie abstellen: Das Angriffsspiel wirkte zu statisch, der letzte Pass kam oft nicht an. Die vielen hohen Flanken in den Münchner Strafraum wurden eine sichere Beute der bayerischen Abwehr. Scholes gab seine ungewohnte Position auf rechts denn auch bald auf und drängte in die Mitte; herrlich seine Vorarbeit zum 2:1 durch Giggs.
Mit zunehmender Spielzeit verflachte die Partie. Bayern setzte nun nur noch auf Konter, auf die Schnelligkeit der eingewechselten Spitzen Santa Cruz und Zick- ler. ManU besaß klare Feldvorteile, kam auch zu einigen Chancen, ohne den Münchner Einzug ins Halbfinale ernsthaft gefährden zu können.
Fazit: Letztlich sicherer Erfolg der Bayern, die sich die "Revanche für Barcelona" redlich verdienten.
Von Uwe Marx und Karlheinz Wild