Personal : Drei Änderungen hatte Ottmar Hitzfeld gegenüber dem 5:0-Erfolg über Wolfsburg vorgenommen: Kahn für Wessels im Tor, Linke statt Kuffour links in der Deckung und Lizarazu auf Tarnats Position im linken Mittelfeld. Auch die Rangers hatten in der Liga hoch gewonnen, 5:1 in Aberdeen, und doch hatte Advocaat drei Mal rotiert: Reyna und Albertz spielten im Mittelfeld, ebenso wie der zuletzt angeschlagene Wallace im Angriff, auf der Bank fanden sich Kantschelskis, Vidmar und Johansson wider.
Taktik : Bei Bayern gaben Elber und Santa Cruz die beiden echten, rotierenden Spitzen, Scholl agierte leicht dahinter, hatte Narrenfreiheit als dribbelstarker Offensivspieler. Wenn er nach innen zog, war die Bahn frei für Lizarazus Vorstöße. Der Franzose hatte Spielraum, weil Reyna mehr auf der Halbposition agierte und so die Außenbahn frei gab. Ganz anders als Albertz auf links, der sich linientreu verhielt. Glasgow übrigens mit einer Viererkette, die sich bei Pässen in die Tiefe als sehr löchrig erwies.
Spielverlauf : Die Bayern legten los wie die Feuerwehr, wollten die Schotten regelrecht aushebeln, scheiterten allerdings drei Mal (3. Minute, 5. Santa Cruz und 6. wieder Elber) in aussichtsreicher Position. Die Rangers erholten sich von diesem Druck, kamen ihrerseits zu Chancen - die beste vergab Mols (25.), der schon nach einer halben Stunde verletzt vom Platz musste. Das Tor des Tages resultierte aus einem Stellungsfehler der Rangers-Deckung, als Van Bronckhorst Scholl nur mit einem Foul stoppen konnte.
Doch die Rangers demonstrierten insgesamt, dass sie eine spielstarke Mannschaft, vor allem in der Offensive. Hinten pfui, vorne hui: Insgesamt drei Mal scheiterten die Schotten an Pfosten oder Latte - die Bayern konnten von Glück reden, dass der Ausgleich nicht fiel. Die Rangers spielten immer wieder die technisch starken Speerspitzen Wallace oder Johansson an, die entweder prallen ließen oder selbst ihr Glück versuchten. München kam nur noch vereinzelt nach vorne, agierte zunehmend ängstlich und überließ vor allem im Mittelfeld den Rangers den Raum.
Fazit : Mit sehr viel Glück und einer nach der Pause verkrampften Leistung zitterten sich die Bayern in die Zwischenrunde.
Aus München berichtet Karlheinz Wild