Personal : Vier Änderungen bei Berlin gegenüber dem Bundesligaspiel gegen Duisburg: Für Torhüter Fiedler, Deisler (verletzt), Mandreko (für die Champions League nicht gemeldet) und Wosz kamen Kiraly, Covic, Hartmann und Michalke. Bei Barcelona vertrat Gabri im Gegensatz zum Ligaspiel in Bilbao Cocu, den Trainer Van Gaal in Anbetracht der bereits fest stehenden Qualifikation für das Viertelfinale ebenso wie Guardiola schonte.
Taktik : Barca spielte wie üblich mit einer sehr flexiblen Viererkette. Diese Abwehrformation bevorzugte auch Hertha, allerdings waren die Zuordnungen etwas strenger: Rehmer hatte es meist mit Rivaldo zu tun, Sverrisson mit Figo und Herzog mit Kluivert. Der freie Mann hieß in der Regel Van Burik.
Spielverlauf : Die Berliner suchten gegen den favorisierten Gegner ihre Chance oft in der Vorwärtsbegegnung. Über rechts schaltete sich häufig Covic ein, der auch die frühe Führung durch den Brasilianer Alves einleitete. Michalke besetzte erstmals die Position hinter den beiden Spitzen und wurde im Aufbau von einem flexiblen und variablen Mittelfeld unterstützt.
Der Mut der Hertha ergab gepaart mit der geballten Angriffspower der Spanier eine attraktive Begegnung. Der FC zog das Spiel stark in die Breite, wobei es lange dauerte, bis der an der linken Außenlinie klebende Rivaldo intensiver in die Kombinationen eingebunden wurde. Lange lief viel über die rechte Seite mit dem agilen Figo. Der Portugiese holte sich, wie Abelardo, seine dritte Gelbe Karte ab, um damit sicher nicht im Viertelfinale gesperrt zu sein. Beide gingen nach vollbrachter Tat vom Platz. In der Sturmitte konnte sich Kluivert gegen Herzog nur selten in Szene setzen.
So war es auch nicht verwunderlich, dass das 2:1 ein Mittelfeldspieler erzielte. Van Burik, der den Ball beim Ausgleich bereits unglücklich abgefälscht und mehrere unsichere Szenen hatte, war mit einem Ballverlust ohne Not der Ausgangspunkt für dieses Tor. Dieses bedeutete die Entscheidung, weil Hertha den Elan der ersten Halbzeit nicht durch hielt.
Fazit : Verdienter Sieg von Barcelona, das auf Dauer zu stark war.
Von Ralf Canal